Auf eine gediegene Ausbildung junger Mädchen für ihre späteren Aufgaben in Familie und
Haus wurde großer Wert gelegt. Die dabei erlernten Fähigkeiten sollte eine Ausstellung der
Frauenarbeitsschule in der Jahnturnhalle dokumentieren. „Erziehung zur Leistung“ stand
während der Ausbildung im Vordergrund. Drei Jahre lang übten sich die heranwachsenden
Mädchen im Wäschenähen und Schneidern. Jetzt waren die dabei hergestellten
Textilerzeugnisse für die Öffentlichkeit zu sehen.
Bei ihrem Auswärtsspiel beim FC München kam die SpVgg zu einem 3:0-Auswärtssieg. Die
Torschützen wurden in der Presse nicht aufgeführt.
Stadttheater Fürth: „Das Weib in Purpur“, Operette von Gilbert.
Dienstag, 20. März 1934
Zum Leiter des kirchlichen Außenamtes in Berlin wurde mit Bischof Theodor Heckel das
Mitglied einer bekannten Pfarrerfamilie berufen. Sein Vater Dr. jur. Karl Heckel amtierte bis
zu seinem Tod als Pfarrer in Fürth-Poppenreuth. Sohn Theodor Heckel war nach Studium
und Offiziersdienst im ersten Weltkrieg zunächst Geistlicher in München-Solln. 1928 wurde
er in das Kirchenbundesamt berufen, wo er in die ständigen Verhandlungen mit den Kirchen
des Auslandes eingebunden war. Als Religionslehrer veröffentlichte er Schriften zur
Methodik des evangelischen Religionsunterrichts. Die Theologische Fakultät der Uni Jena
verlieh ihm nach der Ernennung zum Bischof 1930 den Ehrendoktor. Theodor Heckels Sohn
(ebenfalls mit dem Namen Theodor) war später als Nachfolger von Dekan Rieger ab 1967
etliche Jahre als Kreisdekan in Fürth tätig.
Auszug aus den beim „Fürther Volksbildungsverein“ neu eingegangenen Büchern: „Der
Weltkrieg, Band 9“ (Reichsarchiv), „Mein Kampf“ (Hitler), „Kurzgefasste deutsche
Rassenkunde“ (Kleinschmidt), „Hausbuch der Judenfrage“ (Fritsch), „Kampf in Schnee und
Eis“ (Riefenstahl), „Mit Hitler in die Macht“ (Dietrich), „Ein Vermächtnis“ (Rosenberg“),
„Deutschland, das Führervolk“ (Kindermann), „Deutschlands Stellung in der Welt“ (Leers),
„Wer die Heimat liebt wie Du“ (Brausewetter).
Lu-Li: „Wenn ich König wär“ mit Victor de Kowa und Camilla Horn.
Mittwoch, 21. März 1934
Der „Blaumann“ des Arbeiters wurde im nationalsozialistischen Sinn als „blauer Festanzug
der Arbeitsfront“ bezeichnet. In einer Anzeige in der NZ ersuchte der Führer der Fürther
Schneiderinnung die Fürther Arbeiterschaft, zum Ehrentag 1. Mai 1934 durch den Kauf eines
„blauen Festanzugs“ das notleidende Fürther Schneiderhandwerk zu unterstützen. Der Preis
der Anzüge war bei allen Schneidern und Textilgeschäften gleich.
Die Stadtrandsiedlung „Eigenes Heim“ an der Würzburger Straße und Richtung Schwand
war mächtig im Wachsen begriffen. 35 Eigenheime waren schon entstanden. Die
Eigenheimsiedler hatten ihre Häuser ohne Staatszuschüsse finanziert. Jeder Siedler verfügte
über rund 600 qm Gartenfläche.
Der Fürther Stadtrat beschloss, das oft gerügte Verkehrshindernis Ecke Bogen- und
Weiherstraße, hervorgerufen durch die vorspringende Mauer des alten jüdischen Friedhofs,
zu beseitigen. So mancher Verkehrsunfall hatte sich dort schon ereignet. Bisher standen die
Totenruhe und die Eigentumsverhältnisse dem entgegen. Doch die neuen
Machtverschiebungen und die Aversion gegen das Judentum machten eine Änderung nun
möglich. Die jüdische Gemeinde wurde nicht gefragt.
Wie schon in anderen Städten wurde auch in Fürth nun eine „Mietausgleichsstelle“ errichtet.
Streitigkeiten aus Mietverhältnissen sollten hier gütlich beigelegt werden.
Donnerstag, 22. März 1934
Die Rede Hitlers in den Mittagsstunden zur neuen „Arbeitsschlacht“ wurde von allen
deutschen Radiosendern übertragen. Für diese Zeit hatten alle Läden geschlossen. Auch in
Fürth standen in allen Fabrikhallen, Werkstätten und Büros Radios oder Lautsprecher bereit,
Seite:Kuntermann 1934.pdf/21
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