Auch einer zu schaffenden Volkshochschule mit Trimesterkursen sollte künftig breiter Raum
zur Verfügung gestellt werden.
Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauer gegen die SpVgg Weiden
mit 2:0. Tore für Fürth durch Leupold I und Frank.
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Dienstag, 4. Dezember 1934
Am vergangenen Wochenende fand im großen Saal des Parkhotels für die Fürther
Ärzteschaft ein Vortrag von Prof. Dr. Luxenburger aus München zum Thema „Erbbiologischrassenhygienische Tagesfragen“ statt. Unter den Anwesenden fanden sich auch
Frankenführer Streicher und Fürths OB Jakob. Am Ende der Veranstaltung schickte man
eine Depesche an Hitler mit dem Wortlaut: „Mein Führer! Auf Veranlassung der
deutschstämmigen Ärzteschaft der ehemals roten Judenhochburg Fürth haben sich die
deutschen Ärzte von Mittelfranken ... anlässlich eines Vortages über rassenhygienische und
erbbiologische Tagesfragen zu einer ersten machtvollen Kundgebung zusammengefunden.
Die versammelten 500 Volksgenossen und -genossinnen gedenken in Dankbarkeit und
Liebe Ihrer, mein Führer und geloben Ihnen unwandelbare Gefolgschaftstreue und
vorbehaltslosen unbedingten Gehorsam sowie Kampf- und Opferbereitschaft bis zum
Äußersten. Dr. Dr. Streck, SA-San.-Brigadeführer.“
Mittwoch, 5. Dezember 1934
Von Weihnachtsstimmung keine Spur: Am vergangenen Samstag veranstaltete die
Restauration „Grüner-Bräu“ im Parkhotel einen Bockbier-Ausschank mit fideler
Stimmungsmusik. Als Spezialitäten bot man zudem Münchner Weißwürste und zartes
Spanferkel an.
Die beiden „Bunten Abende“ in der Turnhalle des TV Fürth 1860 am Wochenende boten
wieder absolute Höhepunkte der Unterhaltung. Vor zwei Mal ausverkauftem Haus sah man
Ausschnitte aus den verschiedensten Sportarten, garniert mit sportlichem Können,
Schnelligkeit, Mut und viel Humor.
Lu-Li: „Das Erbe in Pretoria“ mit Kurt Vespermann und Paul Henkels.
Donnerstag, 6. Dezember 1934
Knatternd fuhren am vergangenen Sonntag in aller Frühe die Fahrzeuge der Motor-SA durch
die stillen Straßen von Fürth. Die alljährliche „Fuchsjagd“ hatte wieder viele Teilnehmer
angelockt. Mit Findigkeit wurden die Spuren des Fuchses aufgenommen und nach etlichen
Irrfahrten, Passieren von Kontrollstationen und manchem Ungeschick wurde schließlich der
Fuchs entdeckt. Das Gelände hatte hohe Anforderungen an die Kraftfahrer gestellt. Am Ziel
herrschte dann anlässlich der Siegerehrung reges Treiben.
Der „Kleintierzuchtverein Südstadt“, der beim Lohnert-Spielplatz sein Zuchtgelände hatte,
befolgte den „Sozialismus der Tat“, indem man am letzten Sonntag 30 Kinder besonders
armer Familien der Südstadt zu einem reichlichen Mittagessen in die Gaststätte „Zum alten
Geld“ in der Amalienstraße einlud. Nach dem Essen wurden Lieder gesungen, ehe es zum
Abschluss noch Kaffee und Kuchen für die Kinder gab.
Freitag, 7. Dezember 1934
Sozialrentner mussten sich ihre sogenannte „Lebensbescheinigung“ (Rentenquittung) in der
Zeit vom 17. bis 31. Dezember (jeweils von 8 bis 12 Uhr) im Polizeigebäude in der
Nürnberger Straße 18, Zimmer 51 abholen. Dazu musste jeder Rentner seinen
Rentenbescheid mitbringen.
Fürths zweiter Bürgermeister Hermann Friedrich wurde vom Fürther Stadtrat wegen
Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze in den dauernden Ruhestand versetzt. Friedrich
war ein echtes Fürther Kind, das 1898 in den Dienst der Stadt Fürth trat. Als Rechtsrat war
Friedrich maßgeblich am Neubau des Fürther Stadttheaters beteiligt, ferner wurden die
Seite:Kuntermann 1934.pdf/75
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