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Die Ortsgruppe-Mitte der NSDAP bezog neue Geschäftsräume in der Schwabacher Straße 42 im ersten Stockwerk. Die Presse war zu einer Besichtigung eingeladen und äußerte sich sehr positiv über den Umbau der ehemaligen Privatwohnung. Hinter dem Schreibtisch des Ortsgruppenleiters Lemler hingen Bilder von OB Jakob und Frankenführer Streicher. Im Eichamt am Helmplatz konnte man die Ergebnisse des Wettbewerbs um ein „HorstWessel-Denkmal“ begutachten. Das Denkmal sollte später in der heutigen Langhansanlage hinter dem Hardenberg-Gymnasium errichtet werden. Dem Preisgericht lagen nach Terminablauf 27 Entwürfe vor. 20 Entwürfe schieden sofort aus, weil sie in formaler und künstlerischer Hinsicht nicht entsprachen. Den ersten Preis erhielten die Künstler Architekt Knippel und Bildhauer Siebenkäs. Leider war keiner der Entwürfe für den in Frage kommenden Platz geeignet. Zurück in die Schublade. Donnerstag, 18. Oktober 1934 Wann musste man den Fürther Friedhof an der Erlanger Straße verlassen? Der Stadtrat legte sich auf „einbrechende Dunkelheit“ fest. Diese war dann gegeben, wenn die Straßenbeleuchtung eingeschaltet wurde. Dann schloss der Friedhofswärter die drei Tore. Wer sich dann noch am Friedhof aufhielt, musste beim Friedhofswärter klingeln und diesen um Öffnung eines der Tore bitten. Da man damit gegen die Friedhofs-Satzung verstoßen hatte, wurde man von dem Friedhofswärter mit einer Ordnungsstrafe belegt. Die neu gegründete Fürther Faschingsgesellschaft hielt unter ihrem Präsidenten Bernhard Hofmann (letzter Faschingsprinz) ihre Jahresversammlung ab. Als erste Veranstaltung war am 11. November ein Büttenabend nur für Herren im Saal des Parkhotels geplant. Witz und Humor sollten den dargebrachten Beiträgen zu eigen sein. Alhambra: „Annette im Paradies“ mit Ursula Grabley und Hans Söhnker. Freitag, 19. Oktober 1934 Am 18. Oktober sprach Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher im Fürther Geismannsaal. Da der Saal schon lange vorher vollständig gefüllt war, legte man Kabel zum Parkhotel, wohin die Ausführungen Streichers mittels Lautsprecher übertragen wurden. Zu beiden Seiten des Rednerpultes waren Angehörige des Arbeitsdienstes mit dem Spaten postiert. Es spielte die SA-Kapelle Gerl, als Streicher und OB Jakob am Eingang des Saales erschienen. Streicher wetterte anschließend drei Stunden lang gegen seine imaginären politischen Gegner: „Wir putzen den Dreck weg, den uns die anderen hinterlassen haben ... Wir leben in einem neuen Reich, was diese Leute zu vergessen scheinen. Wenn wir es brauchen, werden wir es herauszuholen wissen, denn wir leben in einer Volksgemeinschaft, wo derjenige, der zwei oder mehr Mäntel hat, seine überzähligen abgeben muss an solche, die keine Mäntel haben“ (Jubelnder Beifall). Samstag, 20. Oktober 1934 In Fürth liefen die Anmeldungen zum Konfirmandenunterricht, der ab 5. November begann. Er wurde erteilt am Montag und Donnerstag von 11 bis 12 Uhr für die Jungen und Dienstag und Freitag in der gleichen Zeit für Mädchen. Für Kinder, die in dieser Zeit nicht von der Schule befreit werden konnten, mussten die Geistlichen einen besonderen Unterricht zu anderer Uhrzeit einrichten. Die Maxbrücke war eingerüstet, damit Renovierungsarbeiten vorgenommen werden konnten. Neben dem Nachziehen von Nieten erhielt die gesamte Eisenkonstruktion einen neuen Anstrich, der die Durchrostung verhindern sollte. Am 20. und 21. Oktober durfte der „Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge“ in Fürth eine öffentliche Straßensammlung durchführen. Weltspiegel: „Schwarzer Jäger Johanna“ mit Marianne Hoppe und Paul Hartmann. Kristall-Palast: „Schön ist es, verliebt zu sein“ mit Ernst Groh und Karin Hardt. Lu-Li: „Die Töchter Ihrer Exzellenz“ mit Willy Fritsch und Käthe von Nagy. Stadttheater Fürth: „Der eiserne Heiland“, Oper von Oberleithner.