nächsten gelegenen Schulhaus zu genügen. Dienstag, 21. Januar 1936 Fürther Ableger: In Fürth gründete sich der „Deutsche Kolonialbund – Ortsgruppe Fürth“. Die Ortsgruppe zählte schon nach wenigen Tagen 70 Mitglieder. Zusammenkünfte der Mitglieder mit Interesse an kolonialen Fragen fanden stets an Freitagen im Lokal Theater-Gaststätten in der Königstraße statt. Am Morgen des Montags veranstaltete die Firma Schickedanz einen Betriebsappell. Dabei wurde die Belegschaft von Parteigenossen auf die nationalsozialistische Sichtweise des Wirtschaftens getrimmt. Motto: „Gemeinnutz vor Eigennutz“. Der Appell endete mit einem dreifachen Sieg-Heil auf Führer, Volk und Vaterland. Mittwoch, 22. Januar 1936 Am Montag fand im vollbesetzten Saal des Kulturvereins (Logenhaus) ein Vortrag zum Thema „Großdeutsche Feuerbestattung“ statt. Dabei warb man für diese hygienisch einwandfreiere Version gegenüber der herkömmlichen Erdbestattung. Es blieb nicht aus, dass gegen die Kampfstellung der katholischen Kirche gegen die Feuerbestattung argumentiert wurde. In der Fürther Volksbücherei im Volksbildungsheim (Berolzheimerianum) wurden im Erfassungsjahr 1933/34 an 273 Ausleihtagen 28.333 Bücher ausgegeben. Im Tagesdurchschnitt waren dies 103 Bücher. Die registrierte Leserzahl betrug 19.220. Der aktuelle Bestand lag bei 21.231 Büchern. Neu entstehende private Leihbüchereien machten der Volksbücherei deutlich Konkurrenz. Donnerstag, 23. Januar 1936 In Fürth hielt sich hartnäckig das Gerücht, die „Nordbayerische Zeitung“ (NZ) würde aufgelöst oder verkauft werden. Die Redaktion erinnerte daraufhin im Lokalteil an das seit über einem halben Jahrhundert gewachsene Treueverhältnis zwischen Leserschaft und Zeitung. Der Artikel endete mit den Worten: „Die Nordbayerische Zeitung wird ihren Lesern die Treue halten und mit ihnen gemeinsam am Aufbau unseres Vaterlandes im Geiste unseres großen Führers arbeiten. Daran wollen wir alle immer denken, mag kommen was will.“ Weltspiegel: „Die lustigen Weiber“ mit Magda Schneider und Ida Wüst. Alhambra: „Kirschen in Nachbars Garten“ mit Adele Sandrock und Karl Valentin. Freitag, 24. Januar 1936 Das mittlerweile beliebteste Faschingsereignis von Fürth sollte am Samstag, 1. Februar stattfinden. Für den 3. Theaterball hatte sich das Ensemble des eigenständigen Fürther Stadttheaters wieder zur Verfügung gestellt. Der Saal des Parkhotels wurde ab jetzt aufwändig dekoriert, denn der Faschingsball sollte als Bordfest auf einem Panzerkreuzer stattfinden. Motto: „Keiner zu viel an Bord!“ Ballett und Soloauftritte der Theatermitglieder wurden ebenfalls im Vorfeld geprobt. In der NZ wurde der neue aus Breslau stammende Branddirektor Rachfahl der Bürgerschaft vorgestellt. Er löste Branddirektor Schrank als bisherigen Leiter der Fürther Feuerwehr ab. Stadttheater Fürth: „Die Puppe“, Operette von Audran. Samstag, 25. Januar 1936 Die Tanzschule Röß in der Hindenburgstraße 49 in Fürth begann wieder mit neuen Tanzkursen. Darüber hinaus offerierte man in Anzeigen in der NZ auch Privatkurse für Schüler und Wehrmacht. 500 bedürftige Volksgenossen konnten am Dienstagnachmittag im Fürther Lu-Li eine Freivorstellung des Films „Der Flüchtling von Chicago“ ansehen. Die NZ berichtete von einem erfreulichen Rückgang der Gartendiebstähle in den Fürther Klein- und Siedlungsgärten. Verantwortlich dafür machte man die strengere Handhabung der Gesetze, den kontinuierlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit sowie eine Veränderung der Denkweise im Sinne des Gemeinsinns. Kristall-Palast: „Eine Nacht an der Donau“ mit Dorit Kreysler und Leo Slezak. Stadttheater Fürth: „Heimliche Brautfahrt“, Lustspiel von Lenz. Montag, 27. Januar 1936 7
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