entstand. Montag, 7. Dezember 1970 Damals in Fürth bekannt und beliebt: Das „Zaba-Orchester“ unter der Leitung von Leo Zabransky. Oft spielten bis zu 90 Mitwirkende viele beliebte Melodien. Dieses Fürther Orchester trat häufig im Geismannsaal auf. Mit Pfarrer Gugel wurde die längere Zeit verwaiste zweite Pfarrstelle bei St. Paul wiederbesetzt. Die Installation nahm Dekan Heckel vor. Kaum wiederzuerkennen war jetzt der „wilde“ Müllplatz an der Vacher Straße. Gepflegter grüner Rasen deckte das Gelände der früheren Sandgrube. Darauf entstand nun ein Golfplatz für die Amerikaner. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern gegen Schweinfurt 05 mit 3:1. Tore für Fürth durch Pieper (2) und Ebenhöh. Damit belegte man Rang vier der Tabelle. Dienstag, 8. Dezember 1970 Tengelmann eröffnete in der Herrnstraße 71 neben dem Neubau des Finanzamtes einen neuen Supermarkt. Die Tengelmann-Kette existiert heute nicht mehr. Das Sortiment mit „hochwertigeren“ Lebensmitteln war im Zeitalter von Discountern nicht mehr zu halten. Die Tage vor dem Weihnachtsfest waren beim Fürther Postamt wie immer geprägt von Hektik und gewaltigem Arbeitspensum. Normal waren etwa 2000 Paket- und Päckchensendungen pro Tag zu bearbeiten. Die Zahl stieg im November schon auf 3000 an, Anfang Dezember waren schon 4000 Sendungen täglich zu bewältigen, ab Mitte Dezember rechnete man mit 5000 Stück täglich. Bei den Paketzustellungen stieg die Zahl von normal 650 Stück in der Weihnachtszeit auf über 1000 Pakete täglich an. Mittwoch, 9. Dezember 1970 Fürther Umweltschützer hatten es schon immer gewusst: „Vo Närmberg kummt nix g`scheits!“ Die Abwässer der Nachbarstadt ließen die nach Fürth ziehende Pegnitz umkippen. Im Fluss gab es keine Fische mehr. Phosphate hatten das biologische Gleichgewicht des Flusses zerstört. Trotz ständigen Nachrüstens der Kläranlage an der Erlanger Straße wurde man dem Problem nicht Herr. Kein Wunder, dass den Fürther Fischereivereinen die Mitglieder ausgingen. Donnerstag, 10. Dezember 1970 Das Gebälk glühte und Steine barsten: Die „Turnerburg“ des TV Fürth 1860 war nach wenigen Stunden nur noch eine Ruine. In Fürths ältester und traditionsreichster Sportstätte war aus unbekannter Ursache gegen Mitternacht ein Brand ausgebrochen und verursachte einen Schaden von etwa 1,5 Mio DM. In einer dramatischen Rettungsaktion konnten das Hausmeisterehepaar und die beiden Kinder vor den sich rasend schnell verbreitenden Flammen von der Feuerwehr gerettet werden. Viele hundert Schulkinder hatten durch den Brand jede sportliche Betätigung verloren. Der Verein rief zu einer Spendenaktion auf. Polizei wurde zu einer Wohnung in die Fürther Altstadt beordert. Dort wurde eine Großmutter mit ihrem 10-jährigen Enkel nicht mehr fertig. Der 10-jährige schlug mit Fäusten auf seine Oma ein. Die Polizei musste den Jungen beruhigen. Freitag, 11. Dezember 1970 Fürth glich abends einem Lichtermeer. Die weihnachtliche Dekoration zwischen Rathaus und Maxstraße strahlte einen Reiz aus, der Passanten in Bann schlug. Es gab nicht wenige Besucher aus dem Landkreis, die eigens für einen Bummel durch die festlich beleuchtete Stadtmitte einige Stunden opferten. Die neue Eisenbahnbrücke mit der eisernen Zick-Zack-Gitterkonstruktion bei Dambach über den Kanal sorgte für Unmut: Die Brücke wurde insbesondere für die Bewohner der Hardhöhe zur Nervensäge. Wegen der Länge von 100 m konnte aus Gewichtsgründen kein Schotterbett
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