Seite:Altstadtblaeddla 042 2008.pdf/42

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Altstadtverein Fürth

�42/07

Fürther Geschichte

Projekt U-Bahn – doch ein Problem? Stand 9.11.1993:

Als Teilnehmer am FDP-InfoAbend im „Stadtwappen“ am 4.11.93 wollen wir dazu und zu dem FN-Artikel v. 8.11.93 Stellung nehmen: Die Behauptung, die Bezuschussung der U-Bahn durch die Stadtwerke kann so nicht gelten. Denn wer soll dann die in absehbarer Zeit dringend notwendige Sanierung des Abwassernetzes in Höhe von ca. 100 Mio. DM finanzieren? Weiterhin müssen noch erhebliche Mittel aufgebracht werden, um die Stromgrundleitungen in einigen Stadtgebieten zu erneuen bzw. zu verstärken. linke Seite unten und unten: Auch das Fischhäusla muss der U-Bahn weichen (Foto ???)

42

Auch kann der Unsicherheitsfaktor der Unterhaltskosten der U-Bahn zur Zeit von keiner Seite konkretisiert werden, denn es wurden von den Stadtwerken Zahlen zwischen 10 und 15 Mio. DM genannt. In Anbetracht der bereits zehnjährigen Planungsphase der U-Bahn in Fürth sollte es doch möglich sein, das im Frühjahr 94 erscheinende Intraplan-Gutachten zum schienengebundenen Nahverkehr abwarten zu können. Dies befürwortet auch die FDP-Bezirksvorsitzende Elke Paix. Oder wird hier befürchtet, dass durch dieses Gutachten sachliche Gegenargumente in finanzieller und planerischer Hinsicht auftauchen könnten? Trotz der zurückliegenden Hochkonjunktur mit den

Hauptgewerbetreibenden, wie u.a. Siemens, Quelle, Grundig oder Hertl, war die Stadt Fürth nicht in der Lage, sich ein finanzielles Polster zu schaffen. Wie soll denn ein solch „mächtiges“ Projekt wie die U-Bahn in einer Zeit der Rezession bewältigt werden? Kulturelle und soziale Einrichtungen werden massiv gekürzt, mit der Begründung, es wären dazu die finanziellen Mittel nicht vorhanden. Die Fremdzuschüsse von 90 % bzw. 450 Mio. DM dürfen darüber nicht hinwegtäuschen, dass die Stadt Fürth bzw. die Stadtwerke die Unterhaltskosten, die sie allein tragen müssen, nicht aufbringen können. Außerdem ist es unverständlich, dass im Rahmen diese Großprojekts u.a. Häuser wie das „Café Fürst“, das „Fisch-

häusla“ und ebenso die „Maxbrücke“ abgerissen werden müssen. Hier scheinen ideelle, denkmalsschützende und finanzielle Argumente keine Rolle zu spielen.

Stand 12.11.1993:

Nach Teilnehmer an der entscheidenden Stadtratsitzung zum U-Bahnentscheid am 10.11.93, anschließenden Gesprächen und weiteren Recherchen ergaben sich folgende Erkenntnisstände: In den von den Stadtwerken immer wieder angegebenen Gesamtkosten von ca. 500 Mio. DM sind wichtige Kosten nicht enthalten. Dazu gehören u.a. Gutachterkosten zur Bestandssicherung von Bauwerken oberhalb der Trassenführung und entstehende Schadensersatzansprüche durch Auswirkungen der Baumaßnahmen während der Bauzeit oder die geplante Errichtung einer „Park – Ride –Station“ am U-Bahnende auf der Hard. Gravierend erscheint die Tatsache, dass die Zuschüsse von Land und Bund nicht auf die Gesamtkosten bezogen werden können, sondern nur auf die zuschussfähigen Herstellkosten, die wesentlich geringer sind. Folglich ergibt sich eine größere Differenzsumme die von den Stadtwerken bzw. der Stadt zu finanzieren ist. Unverständlich ist für uns, dass alle Zahlen und Zuschussfaktoren auf mündlichen Angaben basieren. Eine maximale Förderung ist aus unserer Sicht auf Grund der Landes und Bundes Haushaltslage wohl kaum zu erwarten. Weiterhin ist ein massiver Gewerbesteuerrückgang in den letzten Jahren zu verzeichnen der sich nach Prognosen noch weiter fortsetzen wird.� Gregor Diekmann Matthias Bauer