Hauptbahnhof enden zu lassen, wehrte sich der Stadtrat energisch.
Zur ordentlichen Untersuchung und zur Entrichtung der fälligen Hundeabgabe waren alle
Fürther Hundebesitzer in der Zeit vom 4. bis 15. April aufgefordert, ihren Hund nach einem
genauen Plan (geordnet nach Stadtdistrikten) im Zimmer 7 des Rathauses vorzuführen.
Die Not zwang zur Fusion: Ab 1. April 1932 ging die "Dresdner Bank" mit der "Darmstädter
und Nationalbank" (im Volksmund "Danatbank" genannt) eine Zwangsehe ein. Für die
Fürther Kunden blieb die Filiale in der Moststraße 12 erhalten, die Geschäftsräume der
Danatbank in der Hindenburgstraße 15 im Parkhotel wurden geschlossen.
Samstag, 2. April 1932
Wegen der in Dambach herrschenden Maul- und Klauenseuche und der beschränkten
Raumverhältnisse in der Dambacher Volksschule teilte der Fürther Stadtrat den Wahlbezirk
Dambach auf. Ein Teil der dort lebenden Bevölkerung musste am 10. April zur
Reichspräsidentenwahl in die Gaststätte Roth in der Heilstättenstraße in Fürth-Unterfürberg.
Als Aprilscherz entpuppte sich in der NZ die Meldung aus dem Fürther Rathaus, den
Dreikönigsplatz zu verbreitern. Dazu sollten ganze Häuserzeilen im Bereich Kreuzgasse bis
hin zur Schindelgasse aufgekauft und sofort abgerissen werden.
Die Kurrende sang an diesem Samstag in der Schwabacher Straße. Beim letzten Singen
ergab sich ein Erlös von 60 RM für das Waisenhaus.
Ab 1. April stand das Restaurant "Gesellen-Hospiz" in der Simonstraße unter der Leitung von
Gastwirt Konrad Grau, früher Portier im Fürther Parkhotel.
Montag, 4. April 1932
Am 2. April feierte der aus Fürth stammende Adolf Lohnert, Bruder des Fürther Ehrenbürgers
und Mäzens Hans Lohnert (Lohnert-Sportplatz), in Berlin sein 50-jähriges Berufsjubiläum.
Adolf Lohnert trat 1882 bei der Buchdruckerei Willmy in der Alexanderstraße in die Lehre.
Nach Abschluss der Prüfungen zog es ihn nach mehreren Stationen in bayerischen Städten
nach Berlin, wo er 1903 die Druckerei Bargou übernahm. Drei Jahre später erwarb er auch
die in Insolvenz geratene "Berliner Verlagsdruckerei". 1912 wurden beide Druckereien in
einem riesigen Gebäude zusammengelegt, so dass die Druckerei 1932 zu den größten ganz
Berlins zählte.
Bekannte Fürther Fahrlehrer waren damals Gustav Bauer (Ludwigstr. 43) und Hans Jordan
(Schwabacher Str. 59), die in Anzeigen in der NZ private Kraftfahrkurse anboten.
Dienstag, 5. April 1932
Gastwirt Schuster feierte das in der Branche seltene 25-jährige Jubiläum als Pächter der
Gaststätte "Bergbräu" in der Königstraße 104/106. Ein Beleg für ein gutes Vertrauen
zwischen Brauerei und Pächter. Schuster war zudem Ehrenvorsitzender der Fürther
Gastwirtsinnung. In benanntem Lokal war nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit die
Gaststätte "Wienerwald" beheimatet.
Im Kampf um die Süddeutsche Meisterschaft verabschiedete sich die SpVgg am Sonntag
aus der Spitzengruppe. Das Kleeblatt verlor beim TSV 1860 München mit 0:3. Damit belegte
man nach 11 Spielen nur noch den fünften Platz in der Abteilung Südost.
Alhambra: "Meine Cousine aus Warschau" mit Liane Hold und Fritz Schulz.
Mittwoch, 6. April 1932
Die Benachrichtigungskarten, die den Stimmberechtigten für den ersten Wahlgang zur
Reichspräsidentenwahl zugeschickt wurden, hatten nicht nur für den zweiten Wahlgang am
10. April, sondern auch für die Landtagswahl in Bayern am 24. April Gültigkeit. Die
wahlberechtigten Fürther wurden deshalb über die Presse aufgefordert, die Wählerkarten
weiterhin sorgsam aufzubewahren.
Obermusikmeister Gaul, der sich mit seiner Regimentsmusik II/21 seit Jahren einen starken
Seite:Kuntermann 1932.pdf/20
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.