Das Fürther Kinderspital aus dem Jahr 1905 an der Theresienstraße wurde renoviert. So
entstanden ein neuer Operationssaal, ein Röntgenraum sowie ein Luftschutzkeller. Daneben
wurde jede Menge Wand gefliest und gestrichen.
Die Baugenossenschaft „Eigenes Heim“ hatte die Gaststätte „Hexenhäusl“ an der JuliusStreicher-Straße (heute Friedrich-Ebert-Straße) renovieren lassen. So wurde u.a. auch eine
überdachte Glasveranda auf Teile des ersten Stockwerks gesetzt.
Der Fürther Fasching belebte sich an diesem Wochenende. So feierte die Turnerschaft Fürth
im „Weißengarten“ und das NSKK im Geismannsaal (Motto: Sommerabend in Garmisch).
Die SpVgg verlor ihr Heimspiel im Ronhof vor 4500 Zuschauern gegen Bayern München mit
1:3. Das Tor für Fürth erzielte Leupold 2. Trotz der Niederlage blieb man auf Rang fünf der
Tabelle.
Dienstag, 30. Januar 1934
Fahnen heraus! In Anbetracht der ersten Wiederkehr der Machtübernahme durch Adolf Hitler
wurde auch die Fürther Bevölkerung über die Presse wieder aufgefordert, ihre innere
Verbundenheit mit dem Führer durch eine reichhaltige Beflaggung zum Ausdruck zu bringen.
Mit dem abgeschlossenen Fürther Christkindlesmarkt war man bei der Stadt nicht zufrieden.
Lediglich elf Händler hatten ihre Waren angeboten. Der Christkindlesmarkt befand sich
damals an der Königstraße zwischen Rathaus und Kettengässchen. An den Buden selbst
gab es keine elektrische Beleuchtung. Die angebotenen Waren konkurrierten zudem mit dem
Sortiment der Fürther Kaufhäuser.
In der Weihnachtszeit wurden von 23 Händlern im Stadtgebiet Christbäume verkauft. 8
Händler standen an der Königstraße, 5 auf dem Hallplatz, 4 oberhalb der katholischen
Kirche, 5 Ecke Schwabacher und Fichtenstraße und ein Händler vor dem Schlachthof in der
Würzburger Straße.
Mittwoch, 31. Januar 1934
Zahlreiche Hilfskräfte der HJ waren am 26. Januar auch in Fürth auf den Straßen unterwegs,
um das Symbol der „Kornblume“ an die Passanten zu verkaufen. Insgesamt 15 Millionen
Kornblumen zugunsten des Winterhilfswerkes konnten in ganz Deutschland abgesetzt
werden. Hergestellt wurden die Kornblumen von Heimarbeitern des Städtchens Sebnitz in
der Sächsischen Schweiz.
Vor dem Fürther Rathaus kam es zu einer Kundgebung für Hitler anlässlich der
Machtübernahme vor einem Jahr. Tausende Fürther lauschten zunächst dem Badenweiler
Marsch und anschließend einer Ansprache von OB Jakob, die dieser vom Balkon des
Rathauses hielt. Deutschland- und Horst-Wessel-Lied beendeten die Kundgebung. Weitere
Gedenkfeiern gab es für die Schüler und Schülerinnen an den drei Fürther Höheren Schulen
durch den jeweiligen Oberstudiendirektor.
Donnerstag, 1. Februar 1934
Die Installateur- und Flaschner-Zwangsinnung hielt ihre Jahresversammlung im
Schwedensaal der Gaststätte „Grüner Baum“ ab. Der Obermeister der Innung betonte, dass
bei der Wahl vom 12. November 1933 mit dem Bekenntnis zum Führer die
Volksgemeinschaft wiederhergestellt sei. Die Auftragslage der Innungsbetriebe habe sich
schon deutlich verbessert. Neuwahlen unterblieben im Hinblick auf ein neues Gesetz zum 1.
Mai 1934. Mit einem „Heil Hitler“ schloss der Vorsitzende die Versammlung.
An mehreren in der Presse genannten Vorverkaufsstellen begann die Abgabe von Karten für
den ersten Fürther Theaterball, der am 12. Februar (Rosenmontag) im Parkhotel stattfinden
sollte. Preise: Herrenkarte 5 RM, Damenkarte 3 RM.
Lu-Li: „Flüchtlinge“ mit Hans Albers und Käthe von Nagy.
Weltspiegel: „Der Dämon Russlands!“ mit Lionel Barrymore.
Freitag, 2. Februar 1934
Seite:Kuntermann 1934.pdf/10
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