treffen. Zu erscheinen hatte man mit dunklem Anzug und Rekruten-Mütze.
Samstag, 24. Februar 1934
In der NZ wurde vor Hausierern gewarnt, die sich im Fürther Stadtgebiet als „Beamte des
Betriebsamtes“ ausgaben. Sie machten sich an den Gaszählern zu schaffen und wollten
schließlich neue Gassparbrenner verkaufen.
Auch die Fürther Sänger wollten sich am „Helden-Gedenktag“ beteiligen. Sie marschierten
dem Alter nach vor den Fürther Sportvereinen.
Seit Montag veranstaltete man traditionell in Fürth „Die weißen Wochen“, eine Art WinterSchlussverkauf. In Anzeigen wetteiferten „Kaufhaus weißer Turm“, „Modehaus Fiedler“,
„Konrad Maußner“ und „Bachmann & Weinmann“ um die Gunst der Käufer, was Bettwäsche
und sonstige Textilien betraf.
Stadttheater Fürth: „Jud Süß“, Schauspiel von Feuchtwanger.
Lu-Li: „Ihre Durchlaucht – die Verkäuferin“ mit Liane Haid und Willy Forst.
Montag, 26. Februar 1934
In Fürth kam es an den Kriegerdenkmälern zu Kranzniederlegungen und Ansprachen. Zuvor
war man mit Musik von den Südstadtkasernen zum Schießanger gezogen. An dem Umzug
beteiligten sich SS, Veteranenvereine, Sänger, Sportvereine, Schützengesellschaften und
HJ. Pfarrer Schmetzer von St. Michael hielt dort bei einem Feldgottesdienst die Trauerrede.
Danach bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal an der Auferstehungskirche, wo
Rechtsrat Dr. Kempfler eine Ansprache hielt, die über Lautsprecher in die Nebenstraßen
übertragen wurde, wo ebenfalls noch Menschen dicht gedrängt standen.
Dienstag, 27. Februar 1934
Im Kulturverein (früheres Logenhaus) hielt der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ seine
erste Hauptversammlung nach Gründung und anschließender Gleichschaltung ab.
Vorsitzender Dr. Schwammberger sprach von mittlerweile 100 Mitgliedern. Nach dem
positiven Kassenbericht referierte Dr. Rühl der Zeit entsprechend über „Fränkische
Wehrbauten“.
Stadttheater Fürth: „Rembrandt vor Gericht“, romantische Komödie von Kyser.
Tanzlehrer Ernst Röß warb in Anzeigen um die Buchung seiner Tanzkurse im Tanzsalon
Hindenburgstraße 49.
Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Wacker München am Sonntag mit 3:1. Tore
für Fürth durch Spitzenpfeil (2), und Emmert. Damit belegte man Rang sechs der aktuellen
Tabelle.
Weltspiegel: „Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt“ mit Maria Paudler und Harry
Liedtke.
Mittwoch, 28. Februar 1934
Speziell zum abgelaufenen Volkstrauertag hatte man die drei alten Regimentsfahnen des 21.
Infanterie-Regiments Fürth mit der bayerischen Königskrone und dem Bayernwappen
feierlich vom Armeemuseum München nach Fürth überbracht. Jetzt geschah ebenso feierlich
der Rücktransport nach München.
Die NZ veröffentlichte den Bericht eines Fürthers über seine Teilnahme am „Feierabendwerk
der Schaffenden“ („Kraft durch Freude“) im Oberallgäu. 13 Fürther Teilnehmer starteten am
Nürnberger Hauptbahnhof unter den Klängen einer Militärkapelle. Nach mehreren Stopps
füllte sich der Zug bis München mit mehr als 1000 Teilnehmern in 21 Waggons. In Sonthofen
wurde das Reiseziel erreicht und die Urlauber auf die Hotels und Pensionen in und um
Sonthofen verteilt. Voll des Lobes war man über Unterkunft, Verpflegung, Heimatabende und
Ausflugsprogramm. Man vergaß auch nicht, den Fürther Arbeitgebern für Freistellung und
finanzielle Unterstützung zu danken.
Seite:Kuntermann 1934.pdf/16
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.