Zentral-Lichtspiele: „Hochzeitsreise zu Dritt“ mit Brigitte Helm und Oskar Karlweiß.
Kristall-Palast: „Glückliche Reise“ mit Magda Schneider und Max Hansen.
Donnerstag, 1. März 1934
In der Presse wurde darauf hingewiesen, dass alle Fürther Luftschutzwarte verpflichtet
waren, zu den angesetzten Schulungsabenden auch zu erscheinen. Die persönlichen
Einladungen dazu erfolgten schriftlich. Im Verhinderungsfall musste ein Ersatzmann (z.B.
Ehefrau oder erwachsenes Familienmitglied) stellvertretend anwesend sein. Die Teilnahme
zu diesen Schulungen konnten auch durch polizeiliche Maßnahmen erzwungen werden.
Die NZ berichtete über Fossilienbestände des „Naturwissenschaftlichen Museums Fürth“.
Der Fürther Zahnarzt Dr. Stadelmann hatte dem Museum mehrere Tierschädel und Skelette
zur Verfügung gestellt. Das Museum befand sich damals in den oberen Räumen des alten
Postamtes in der Königstraße gegenüber der Gaststätte „Rotes Ross“.
Aufgrund einer neuen Bekleidungsordnung für die Berufs- und Freiwilligen
Feuerwehrmänner wurde auch ein neuer Feuerschutzhelm eingeführt. Er hatte nun die Form
eines Stahlhelms und schützte Nacken und Ohren durch ein Lederteil.
Freitag, 2. März 1934
Stramme Märsche erklangen in Fürth: Die sächsische Jungvolk-Kapelle aus Erlbach im
Vogtland spielte an den Stationen Paulskirche, Lilienplatz und Rathaus. Die Bevölkerung
zollte den Musikern viel Beifall, ebenso das Publikum abends bei einem Konzert der Kapelle
im Berolzheimerianum.
Die NZ erinnerte in einem Artikel an den „Kindsschenk“, der als Fürther Original an
Kindstaufen oder Hochzeiten die Gäste mit originellen Gedichten unterhielt. Dafür wurde er
mit Kaffee und Kuchen bewirtet, manchmal erhielt er auch Bargeld oder am Abend nach
seinem Auftritt ein Paket mit Wurstbroten. Die Termine erhielt er stets von den Mesnern der
Fürther Innenstadtkirchen.
Großhändler Gustav Schickedanz warb in Anzeigen zum Kauf von Kurz-, Weiß-, Woll- und
Webwaren für Wiederverkäufer. Sein Lager für Interessenten befand sich in Fürth in der
Adolf-Hitler-Straße 10.
Samstag, 3. März 1934
Der „Poculator“ warf seine Schatten voraus. Geismannsaal-Pächter Michael Most hatte den
Saal festlich schmücken lassen. Die großen Banzen standen bereit. Die Kapelle Eichinger
kümmerte sich schon seit Tagen um die Begleitmusik. Man erwartete sich vom „Poculator“
eine wirtschaftliche Belebung für die ganze Stadt.
Vor einem Nürnberger Sondergericht hatten sich 14 sämtlich aus Fürth stammende
Angeklagte wegen Vergehens gegen die Verordnung vom 28. Februar 1933 zum Schutz von
Volk und Staat zu verantworten. Sämtlich Angeklagte befanden sich schon seit geraumer
Zeit in Schutzhaft. Angeblich hatten sie versucht, den aufgelösten und verbotenen
Wehrverband „Freikorps Franken“ heimlich aufrecht zu erhalten.
Alhambra: „Konjunkturritter“ mit Theo Lingen und Ferdl Weiß.
Lu-Li: „Der Schimmelreiter“ mit Marianne Hoppe und Mathias Wiemann.
Montag, 5. März 1934
Zum Abschluss der volksmissionarischen Vorträge war Landesbischof Meiser nach Fürth
gekommen. Er predigte in der überfüllten Michaelskirche. Am Nachmittag sprach Meiser bei
den Schlussveranstaltungen in der Auferstehungskirche und in St. Paul. Die jeweiligen
Kirchen waren bereits eine Stunde vorher restlos gefüllt. Weitere Menschenmengen standen
vor den Eingängen. Die NZ sprach von einem großen Tag für den Dekanatsbezirk Fürth.
Tannengrün schmückte den Eingang zum Geismannsaal. Der „Poculator“ feierte den 50.
Geburtstag. Bei der Dekoration des Saales deuteten vier unter der Saaldecke hängende
Seite:Kuntermann 1934.pdf/17
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