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ab April bei der Friedrichstraße in eine Schleife um den Ludwigsbahnhof, um dann ganz nah an die Linie 31 heranzufahren. So brauchten die Fahrgäste wirklich nur „umzusteigen“. Weltspiegel: „Eine Seefahrt die ist lustig“ mit Ida Wüst und Paul Henckels. Dienstag, 14. April 1936 Die Ostertage hatten sich die meisten Fürther anders vorgestellt. Unfreundlich kühles Wetter herrschte durchgehend seit Karfreitag. Nur wenige Bürger zog es zum traditionellen Osterspaziergang hinaus in die Natur. Das frierende Publikum suchte lieber die wärmenden Gaststuben auf. Der Fürther Geflügelzuchtverein „Züchtertreu“ führte seit Jahren zu Ostern bei seinen Mitgliedern eine Eiersammlung durch. Das Ergebnis wurde stets Fürsorge-Anstalten zur Verfügung gestellt. 1936 konnten 1050 Eier übergeben werden. In einem Nürnberger Verlag erschien die Zeitschrift „Fränkische Heimat“. Das aktuelle Heft war der Stadt Fürth gewidmet. Zu Wort kamen u.a. heimatverbundene Fürther wie Dr. Schwammberger, Dr. August Häußler, Leo Hartmann, Ernst Kiesel und Gustav Noel. Mittwoch, 15. April 1936 Nachdem das Schuljahr zu Ende war, gab es in der NZ Tipps für die Berufswahl von Fürther Mädchen. Zunächst rühmte man sich, wie die nationalsozialistische Bewegung doch die Emanzipation der Frau förderte hin zur selbständigen Entscheidung für einen Beruf. Dann jedoch folgten Empfehlungen für die Schulabsolventinnen, die dem herkömmlichen Klischee entsprachen. Nach dem Prinzip: „Der Mann arbeitet mit Kraft und Verstand, die Frau mit Gefühl und Herz“ liefen die Empfehlungen auf die hinlänglich bekannten Berufe Krankenschwester, Kinderpflegerin, Köchin, Hebamme, Verkäuferin, Schneiderin, Weißnäherin und Lehrerin hinaus. Donnerstag, 16. April 1936 Auf dem kleinen Platz vor der Gaststätte „Schwarzes Kreuz“ etablierte sich in diesen Wochen wieder der Blumenmarkt. Primeln, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht waren angesagt. Fränkische Bauern kamen morgens mit ihren selbstgebundenen Sträußen, von denen sie ganze Körbe mitführten. In ihren Trachten gaben die Bauern und Bäuerinnen ein pittoreskes Bild im Fürther Zentrum ab. Hygiene klein geschrieben! Am Obstmarkt nahe dem Fürther Rathaus wurde nach der Winterzeit der Brunnen aktiviert. Nun sprudelte das Wasser wieder. Mit einer Kette war ein kleiner Trinkbecher angebracht, den insbesondere die Jugend benutzte. Weltspiegel: „Es waren zwei Junggesellen“ mit Adele Sandrock und Adolf Gondrell. Alhambra: „Bosambo“ mit Leslie Banks und Paul Robeson. Kristall-Palast: „Fräulein Josette – meine Frau“ mit Annabella und Jean Murat. Freitag, 17. April 1936 Ein Jahr lang hatten sich die Verhandlungen hingezogen, aber jetzt stand fest: Die evangelische Gemeindeverwaltung Fürth beschloss zusätzlich zur Erhebung bisheriger Kirchensteuern die Einführung eines „Kirchgeldes“. Mit dem eingesammelten Kirchgeld wollte man insbesondere die neuen Siedlungen rings um die Stadt kirchlich versorgen. Von der Gesamtkirchenverwaltung Bayern gab nämlich erst dann Zuschüsse, wenn die entsprechende Gemeinde einen Teil der benötigten Ausgaben selbst beisteuerte. Die Fürther Stadtverwaltung bestimmte eine Kommission aus den Personen Oberstadtbaurat Herrenberger sowie den Stadträten Dr. Rühl und Sandreuther. Die drei Personen sollten die ortspolizeilichen Vorschriften zur Verschönerung des Fürther Ortsbildes umsetzen und notfalls schützend eingreifen. So mussten z.B. etliche hässliche Reklameverputzflächen an erhaltenswerten Altstadthäusern verschwinden. Samstag, 18. April 1936 Da alle staatlichen und kommunalen Gebäude an Hitlers Geburtstag am 20. April zu beflaggen waren, forderte man über die Presse auch die Bevölkerung auf, an diesem Tag das Motto „Fahnen heraus“ zu befolgen. Das Geschäft „Fahnen-Winkler“ am Königsplatz 8 offerierte dazu Hausbanner, Hissflaggen, Fensterfahnen und Fensterbehänge. Gastwirt Weigel (vormals Memmert) in Kronach warb in Anzeigen in der NZ um Besuch seiner Gaststätte samt großem Biergarten. Drei Motorboote („Schlagrahmdampfer“) verkehrten auf dem alten 22