zum Sportplatz der SpVgg gebeten. Beflaggung der Häuser war an diesem Tage Pflicht. NZ: „Deshalb darf es kein Fenster, keine Wohnung, kein Haus deutscher Familien geben, die nicht außer den Fahnen der Bewegung den Schmuck des Frühlings tragen. . . So soll es sein und wird es sein. Das gebietet uns schon die Freude am Ehrentag der deutschen Arbeit.“ Zum „Tag der Arbeit“ wurde wieder ein Aufstellungsplan in der NZ veröffentlicht. Er enthielt die Anmarschwege, Sperrposten sowie Stellplätze für Musikkapellen und Fahnen. Von der Dambacher Brücke bis zur Simonstraße waren große Teile der Südstadt davon betroffen. Samstag, 2. Mai 1936 Auch in Fürth regnete es am „Tag der deutschen Arbeit“ unaufhörlich. Trotzdem hatte die SA mit ihren Musikzügen den „Weckruf“ in den Straßen der Stadt durchgeführt. Auch die HJ war auf dem Dreikönigsplatz angetreten, um zum Platz der SpVgg zu marschieren. Dort sprach Bannführer Lamperle zur Jugend. Der große Umzug durch die Stadt sowie die Hauptkundgebung am Platz der SpVgg wurden jedoch wegen des Dauerregens abgesagt. Lu-Li: „Savoy-Hotel 217“ mit Brigitte Horney und Hans Albers. Kristall-Palast: „Martha“ mit Carla Spletter und Helge Roswaenge. Stadttheater Fürth: „Paganini“, Operette von Lehar. Montag, 4. Mai 1936 Am verregneten Feiertag 1. Mai herrschte am Nachmittag und in den Abendstunden in den Sälen Fürths Hochbetrieb. Dort fanden zahlreiche Betriebsfeiern statt. So feierte z.B. die Belegschaft der Firma Schickedanz im Weißengarten ihr Maifest. Dort gab Betriebsführer Gustav Schickedanz nach einer Begrüßungsrede und einer launigen Filmvorführung (Weihnachtsfeier, Faschingsball) die Bühne frei für zwei Tanzkapellen, die der Betriebsgemeinschaft kräftig einheizten. Große Ehre für Fürther Handwerkskunst und Gewerbefleiß: Im Finale des Reichsberufswettkampfes in Königsberg (Ostpreußen) wurde die 17-jährige Fürtherin Martha Kuntermann aus der Kaiserstraße 61 Reichssiegerin in der Gruppe „Leder“. Sie war bei den Vereinigten Schuhfabriken in Nürnberg beschäftigt. In den Schrebergärten blühte der erste Flieder. Über die Presse appellierte man an die Fürther Bevölkerung, die Fliedersträucher nicht zu plündern. Dienstag, 5. Mai 1936 Im Reichssender München wurde regelmäßig eine Sendung mit dem Titel „Kamerad, wo bist Du?“ ausgestrahlt. So konnten ehemalige Kriegsteilnehmer durch Vermittlung des Rundfunks wieder Kontakt aufnehmen oder gar ein Wiedersehen feiern. Auf diese Weise war es auch möglich, Gegenstände, die im Krieg verloren gingen wie Uhren, persönliche Papiere usw., ihrem Eigentümer wieder zuzustellen. Am Sonntag spielte am späten Nachmittag im Pavillon der Hindenburganlage die Kapelle Appelt. Die schneidigen Weisen wurden von der Bevölkerung so herzlich aufgenommen, dass sich die Fliegerkapelle zu etlichen Dreingaben entschließen musste. Die Stadtwerke Fürth hatten ab Dezember 1935 gemeinsam mit Fürther Installationsgeschäften eine Werbung für „Gas“ durchgeführt. Jetzt zog man Bilanz: Bis Ende April konnten rund 1900 Gas- und Wasserheizgeräte und 240 Gasherde verkauft werden. Der Verkaufswert betrug 70.000 RM, die Installationskosten beliefen sich auf 6.000 bis 10.000 RM. Am Sonntag fand ab 5.30 Uhr der „Reichsgepäckmarsch“ der SA statt. Er begann an der Erlanger Straße, die Aufstellung erfolgte vor dem Pratergelände. Im Abstand von je 15 Minuten startete Sturm um Sturm. Nach dem Willen Hitlers sollte in diesem Reichswettkampf der beste „Marschsturm“ Deutschlands festgestellt werden. Mittwoch, 6. Mai 1936 Fürther Betriebe waren damals führend in der fränkischen Möbelindustrie. Zu den größten Möbelherstellern zählten „Möbel Münch“ (Gabelsbergerdtraße 5), „Möbel Scherer“ (am Ludwigsbahnhof), „Anton Scherer“ (Nordstraße 4), „Möbel-Otto“ (Adolf-Hitler-Straße 8) und die Möbelfabrik Maag (Dambach). Kleinere Betriebe der Möbelbranche und spezialisiert auf Sonderanfertigungen waren z.B. die Firmen „Georg Panzer“ (Schemmstraße 30), „Johann Danzer“ (Ludwigstraße 39), „Ludwig Schneider“ (Blumenstraße 41) und „Möbel-Hofmann“, Amalienstraße 53). Der Fürther Stadtrat beschloss, das Fürther Flussbad (Frei- und Zahlbad) für die kommende Badesaison 25
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