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Parteiprominenz sowie Mitglieder des Ensembles des Stadttheaters wollten sich dafür in den Dienst stellen. Dabei sollten nicht nur die Sammelbüchsen klappern. Alle Gliederungen der NSDAP waren bei einem gleichzeitigen Marsch durch Fürth vertreten. Nach den behördlichen Preisfestsetzungen durften 500 Gramm Butter im Fürther Kleinverkauf nicht mehr als 1,25 RM kosten, die gleiche Menge Butterschmalz 1,55 RM. Bei einem höheren Preis war Strafanzeige zu erstatten. Alhambra: "Scheidungsgrund" mit Anny Ondra und Paul Hörbiger. Weltspiegel: "Zauber der Boheme" mit Martha Eggerth und Jan Kiepura. Kristall-Palast: "Die Kameliendame" mit Greta Garbo und Robert Taylor. Freitag, 3. Dezember 1937 Da Fürth über eine überraschend große Anzahl schaffender Künstler verfügte, stellte ihnen die Stadt Fürth einige Räume im alten Krankenhaus an der Schwabacher Straße für eine Weihnachtsausstellung zur Verfügung. Sie dauerte vom 5. bis 24. Dezember. Die Künstler hofften darauf, dass etliche ihrer Kunstwerke durch Kauf auf dem Gabentisch landeten. In Burgfarrnbach wurde Ecke Lager- und Lehenstraße eine "Straßennase" entfernt. Ein Holzzaun hatte viele Jahre ein unnötiges Dreieck gebildet, das nicht nur unschön aussah, sondern auch den Verkehr behinderte. Jetzt wurde von Arbeitern der Stadt Fürth der Holzzaun rückverlegt. Am 16. April hatte man beschlossen, die Gaststätte im unteren Teil des Fürther Stadtparks abzureißen. Nach dem Abbruch sollte jetzt eine gärtnerische Umgestaltung erfolgen. Samstag, 4. Dezember 1937 Der Fürther Weihnachtsmarkt eröffnete im bescheidenen Rahmen erst am Sonntag. An den bekannten Plätzen der Stadt hatten die Christbaumhändler ihren Vorrat schon aufgestapelt. "Man kauft immer gut in Fürth" hieß das diesjährige Motto der Fürther Geschäftsleute im Weihnachtsgeschäft. Der Schriftzug zeigte sich gut lesbar an markanten Stellen der Innenstadt. Insbesondere die auswärtige Kundschaft sollte damit angesprochen werden. Zentral-Lichtspiele: "Die Kreutzersonate" mit Lil Dagover und Peter Petersen. Weltspiegel: "Deutsche Märchen" nach den Gebrüdern Grimm. Lu-Li: "Die Austernlili" mit Gusti Wolf und Theo Lingen. Stadttheater Fürth: "Ingeborg", Lustspiel von Götz. Montag, 6. Dezember 1937 In Fürth herrschte am "Tag der nationalen Solidarität" bei verhangenem Himmel kühles Nieselwetter. Die Bevölkerung trieb die Fürther HJ mit dumpfen Schlägen der Landsknechtstrommeln, unterstützt von Lautsprecherwagen und Autos der Feuerwehr mit lodernden Fackeln auf die Straßen. OB Jakob sammelte wie in den Vorjahren in der Hindenburgstraße. In den Abendstunden wurde auch in den Gaststätten und während der Pause im Fürther Stadttheater die Büchse hingehalten. Die Prominenz sammelte insgesamt 15.013,97 RM gegenüber 11.260,04 RM im Vorjahr. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim VfB Ingolstadt mit 1:3. Das Tor für Fürth erzielte Emmert. Dienstag, 7. Dezember 1937 Am Samstagabend war die Turnhalle des TV Fürth 1860 festlich geschmückt. Der Abend war der Übergabe der "Reichsbundfahne" sowie der Ehrung von Mitgliedern gewidmet. Zur Totenehrung hatte man drei weiße Kreuze auf der Bühne aufgestellt, darunter der Text: "Der Tod fürs Vaterland ist ewiger Verehrung wert." Nach Trauermusik und dem Lied vom guten Kameraden wurde Vereinsführer Dr. Kempfler nach dessen Ansprache die neue "Reichsbundfahne" übergeben., Sie war von der Turnerinnenabteilung gestiftet worden und löste die alte Traditionsfahne aus dem Jahr 1860 ab. Zahlreiche Mitgliederehrungen