Händler angezeigt. Die Nachlese und das Krauten auf fremden Grundstücken ohne Erlaubnis des Nutzungsberechtigten war verboten. Die „Flurer“ waren angewiesen, bei Nichtvorliegen einer schriftlichen Erlaubnis die betreffenden Personen zur Anzeige zu bringen. Die Abgabe von Gemüse durch Erzeuger (z.B. Landwirte, Gärtner usw.) an Verbraucher war verboten und wurde juristisch als Schwarzhandel angesehen. In der August-Revue der Non-Stop-Schau traten u.a. Kunstradfahrer und Pantomimen auf. Als Conférencier wirkte Bobby Streib. 10. August 1946 Die Lage auf dem Fürther Wohnungsmarkt war sehr angespannt. Allein im Monat Juli wurden 364 Zimmer beschlagnahmt. Im gleichen Zeitraum mussten an die Amerikaner 40 Wohnhäuser mit 79 Wohnungen und 375 Räumen abgegeben werden. Kein Wunder, dass es als Folge zu weiteren Beschlagnahmungen kam. In seiner Wohnung in der Mathildenstraße 22 wurde ein Nachtwächter ermordet aufgefunden. Er stand mit homosexuellen Kreisen in Verbindung. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden. Die Stadt Fürth richtete in der Gaststätte „Hexenhäusl“ in der Friedrich-Ebert-Straße 100 eine zweite Mütterberatungsstelle ein. Die Fürther Mütter wurden eingeladen, von den Sprechstunden Gebrauch zu machen. Die Fürther Sanitätskolonne konnte auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken und veranstaltete aus diesem Anlass im BRK-Kolonnenhaus einen kleinen Festabend mit Darbietungen und Tanz. Bis zum 31. Juli waren 720 Fürther „entnazifiziert“. Gegen 112 Personen wurden schriftliche Entscheidungen nach Gruppe 4 verhängt, in 18 Fällen nach Gruppe 5. Entlastung erfolgte laut Meldebogen für 543 Personen, dazu kamen noch 27 im mündlichen Verfahren erledigte Fälle. Weltspiegel: „Zauber der Musik“, ein amerikanischer Streifen aus dem Milieu eines Musikinternates mit Suzanne Foster und Allian Jones in den Hauptrollen. 14. August 1946 Die Gebühr für die Mitwirkung des Sänger-Doppelquartetts bei Beerdigungen auf dem Fürther Friedhof wurde mit Wirkung vom 15. August von 24 RM auf 32 RM erhöht. Zu dieser Gebühr kam noch ein Zuschlag von 20% für die städtische Bestattungsanstalt. Am Schleifweg in Nürnberg entstand wieder der „Konsum“. Das Unternehmen hatte es bis 1933 auf etwa 35.000 Mitglieder gebracht. Ableger der Konsum-Geschäfte gab es auch in Fürth. Am 15. August war der Feiertag „Maria Himmelfahrt“. Dieser Tag wurde in Bayern zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Arbeitgeber waren deshalb verpflichtet, für diesen Tag die Löhne auszubezahlen. Durch organisatorische Maßnahmen konnte die Arbeit des BRK-Suchdienstes, Zonenzentrale München, wesentlich beschleunigt werden. Pro Woche wurden jetzt bis zu 60.000 Briefe und Anfragen, 70.000 Flüchtlingsnamen, 40.000 Benachrichtigungen an Kriegsgefangene und bis zu 20.000 Mitteilungen über Erfolge bearbeitet. In einem Leserbrief an die NN beschwerte man sich über die Zustände in den Gaststätten. Betrat man als tätiger Arbeiter in der Mittagspause eine Gaststätte, so war diese brechend voll. Platz bekam man erst nach einer Wartezeit von etwa 20 Minuten. Essensportionen waren um diese Zeit regelmäßig ausverkauft. Sofern man die Bedienung erwischte, gab es für Marken von 10 g Fett wenigstens Kartoffeln und Salat. Und dies jeden Tag. 17. August 1946 Das Fürther Gesundheitsamt verfügte über drei Ärzte (Leiter: Dr. Karl Krauß), aber über hundert Probleme. Viele ankommende Flüchtlinge waren an Tbc, Typhus, Ruhr, Diphterie oder Fleckfieber erkrankt. Alle Untersuchungsergebnisse mussten im Flüchtlingspass eingetragen werden. Dazu kamen Atteste und Kinderverschickungen. Alle entlassenen Kriegsgefangenen mussten zudem untersucht und geröntgt werden. Dazu kamen noch tausende von Schutzimpfungen, Wohnungsbesichtigungen (Hygiene, Überbelegung) und Vertrauensarzt-Stellungnahmen. Anträge auf Treibriemen wurden ab sofort nicht mehr entgegengenommen. Die bisherigen Erwerbsscheine verloren ihre Gültigkeit. In der Mangelwirtschaft waren derzeit keine Treibriemen verfügbar. Eine Kunsthandlung in der Fürther Rudolf-Breitscheid-Straße hatte einen „Doppelakt“ im Schaufenster 18
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