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I N DAS

G E F A H R : A N S E H E N

DES

HG

Bedenkliche Vorgänge veranlagten das Direktorat des HG durch ein Rundschreiben auf eine in letzter Zeit immer größer werdende Gefährdung des Ansehens der Schule hinzuweisen. Alles fing damit an, daß ein Schii1er(derüberstufe üb rigens)sein Sitzkissen zum Fenster hinausbefördert®'. Der geschichtlich einigermaßen Bewanderte wird nun etwaige Folgen schon ablesen können: denn auch der Dreißigjährige Krieg wurde durch einen derartigen Fen stersturz ausgelöst. Und es gib'; gewisse Parallelen. Damls war de1 Tatort ein Rathaus, diesmal eine andere Behörde, eine Schule.Als Sinnbilder für die Unterdrük kung warf man damals die Statthalter des Kaisers| was aus dem Fenster: was ist denn emn Sitzkissen anderes, als ein Symbol für Bequemlichkeit und Verweichlichung? Mit seiner wahrhaft mutigen Tat wollte jener beherzte Schüler demonstrieren, daß wir, die Schüler des(nun ja leider ehemaligen) Humanistischen Gymnasiums ein heilig der Meinung sind, daß alte Traditionen und be sonders die der harten Holzbänke unbedingt fortgesetzt werden müssen!!Wo käme es sonst hin mit Deutschland. Leider wurde unser tapferer Mitschüler , vermutlich aus einem Mißverständnis heraus,mit zwei Stunden Di rektoratsarrest bestraft, weil er dam"Ansehen der Schu le"geschadet hat. Fall2: Aus purem Mutwillen zerhackte ein Schüler der Mittel stufe mit der bloßen Hand einen Kartenständer zu klei nen Holzstüoken(!). Trotz der beachtlichen leistung der er sich anfangs sprachlos gegenübersah, konnte ein hinzukommender Lehrer nicht umhin ein.zusohreicenj0

obw 'hl ihm der nichts böses ahnende Schüler, der von harmloser Gemütsart war, höflich ein freundliches ,*Gruß"Gott“darbot.Auch er wurde mit zwei Stunden Ar rest belegt. Fall?: .Das Ansehen der Schule hätte die ersten zwei Vorfälle vielleicht gerade noch- getragen.Doch den Gipfel stell te das Vergehen eines Schülers der Unterstufe dar.In unverantwortlicher Disziplinlosigkeit warnte er eine ' Schülermutter, die soeben die Sprechstunde eines leh rer3 besuchte mit >em unpassenden Zuruf:"Fassens fei auf, der is noch Junggeselle!"Seine Bestrafung fiel dann aucij der Schwere der Tat entsprechend aus. An höherer Stelle glaubte man nun diesm gefährlichem Treiben nicht mehr Zusehen zu dürfen und sandt daher das anfangs schon er .ahnte Rundschreiben in die Klas sen. Bemerkenswert war übrigens folgender 3atz(ich zi tiere nicht ganz wörtlich):"Um Besuchern der Anstal t ein besseres und harmonischeres Bild zu geben, ist be sonders das ewige Herumlungern auf den Gängen einzu stellen. Wie konnte es nur zu einer derartigen Beschädigung des Ansehens des ehemaligen Humanistischen- und jetz igen Heinrich Sehliemann -Gymnasiums kommen? Liegt es etwa am neuen Namen?Will man (besonders durch den Fenstersturz)dafür demonstrieren, daß alles beim al ten bleiben soll?Oder glaubt man mit einer anderen Schule Fürths neuerdings, wenigstens dem Namen nach, auf die gleiche Stufe gestellt, auch deren Benehmen übernehmen zudürfen? Doch hier zürn Schluß noch einige Stimmen Un- und Be teil igtfer: Eine Lehrkraft:"Besonders das Bene! men einiger Schü ler in umliegenden Wirtschaften Während der Schul zeit(!)läßt immer wieder zu wünschen übrig." Eine Schülerin des MEG:"Allem kann ich nur beipfli ch ten.“