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m s m zefiwezd fortsetzung von Seite 7

Der großteil der "Kärwa" artikel ist 3chon von ei­ nigen handsetzmaschinen und von den beiden voll -

Herr Wienröder (recht3 vorne' beim Umbruch

automatischen gesetzt wor­ den. (Übrigens,eine vollau­ tomatische maschine schafft viermal soviel wie ein setzei Sie wird durch einen,auf dem nollerith-system basierenden lochstreifen gesteuert!' Von den Zeilen sind probestreifen abgezo­ gen worden.Ist der satz einwandfrei,so kommt er zum umbruchstisch,■ denn hier werden die einzelnen seiten zu­ sammengesetzt.

rechts unten.So geht das ei­ nige minuten lang. Wenn eine Seite fertig um­ gebrochen ist,werden drei ab­ zuge mit einer handmaschine gemacht.Diese blätter werden noch einmal auf Schreibfehler untersucht und der redakteur kennzeichnet die stellen,die er farbig haben möchte.ist die Seite fehlerfrei und vom Chef­ redakteur genehmigt ,so werden matern hergestellt;d,h. auf die bleizeilen wird ein papp­ gelegt und mit einigen atu fünf minuten gepreßt.Der platz für bilder ist ausge spart,also mit glas überdeckt. Die mater wandert jetzt hinab ins erdgeschoß, zu den großen rotationspressen.Hier wird die mater mit blei ausgegossen. ■ “ e. r -,b^ lguß.kommt mit den auf- ' geklebten bildklischees auf die rotationspressen. Die beiden rotationsmaschinen drucken So.ooo exemplare in der stunde und benötigen dennoch

Vor Herrn Wienröder liegt ein viereckiges eisengesteil,genau in zeitungsblattgröße,das die zahl 6 trägt.Das bedeutet,daß in diesem schiff - so heißt das gestell in der fach spräche - die 6. beiEndstation:rotationspressen lagseite zusammenge stellt werden soll. drei stunden zur gesamtauflage. "Wo tun wir die drei Dies war nur die Schilderung einer Zeichnungen hin?Hier ? " Herr Wienröder probiert r e h r ™ üte--feltUnf beateht aber aus d o teilen und da manchmal die einige zeit;schiebt den politischen nachrichten erst in let~ artikeld dorthin,das ei­ ne bild in die obere lin niohf1^ 6 el^ reffeniSeht es häufig nicht ohne Zeitnot ab. Trotzdem liep-t ke ecke,das andere nach­ dem fruhstücksti ch der leser? <h rechtzeitig auf g -heidi-

In den sommerferien hatte ich das grosse glück, dem "Seeteufel" , Felix Graf V. Luckner zu begegnen. Er hielt in Grömitz an der Ost­ see einen vortrag und versprach mir,am nächsten tag etwas von sich zu erzählen. Er ist am 9.Juni 1881 in Dresden in Sachsen geboren. Mit 13 Jahren riss er von zu hause aus, da ihm die schule und das lernen keinen spass machten. Er hatte sich vorgenommen, seeman zu werden; sein grösster wünsch war, Buffalo Bill, sein idol, in Amerika zu besu­ chen. - Deshalb heuerte auf seinem ersten schiff - einem 'Russen1 an, und änderte gleichzeitig seinen namen in Phylax Ltidlcke um. Bald abervnahm er reissaus und fuhr auf einem anderen segler nach Amerika. Gross war seine enttäuschung, als er - nach mehreren 1000 km marsch entlang den amerikanischen eisenbahnsohienen seinen1 Buffalo Bill nioht antraf, da dieser zu der zeit auf einer tournse in Deutschland war.- Phylax schlug sich, bevor er 1902 wieder nach Deutschland zurück kehrte, als leutnat bei der heilsarmee, als tel­ lerwäscher, türklinkenputzer, leuchtturmwärter, preisboxer und was­ serverkäufer durchs harte leben. In Deutschland erwartete ihn die - schule! Er wollte sein verspre­ chen, dass er seinem vater gegeben hatte, eihhalten und legte v-71/ nach zahlreichen prü fungen sein Steuer manns- und später sein kapttänsexamen ab.(Wie er das alles schaffte weiss er selbst nicht mehr) 1904 wurde er leut­ nant der reserve zur see, nannte sich von da an wieder Felix Graf von Luckner und kehrte in den schoss der familie zurück als leutnant, wie er es seinem vater ver­ sprach! Inden folgenden jäh­ ren kommandierte er viele schiffe, unter anderem den "Seeadler". - Bis ende 1917 hatte er 86 ooo t feindli eher tonnage versenkt, (deshalb auch obige Widmung, die red.) Nun ging er immer auf reisen und war fast nie daheim. Er lernte vie le menschen kennen, und hatte überall viele freunde gefunden. Seit Jahren bemüht er sich wieder um eine bessere Verständigung zwl sehen den einzelnen Völkern. In Amerika vor allem 'kaperte' er vie­ le herzen für den frieden und die freundschaft der Völker. (Trotz seiner 80 Jahre hat er noch ein erstaunliches gedächtnis . Er konnte sich sogar noch daran erinnern, dass er 1926 meinem gross vater lange zugesetzt hatte, doch eine wltreise mit der 'VaterlandT mitzumachen;er wusste das jahr, den ort, und, bei welcher gelegen­ heit er das angebot gemacht hatte) Zur zeit ist Graf v. Luckner auf einer vortragstournee durch Deutsch land und vielleicht habt ihr gelegenheit, ihhn zu hören. Geht hin! Es lohnt sich.Alt und jung sind von ihm begeistert, und ich glaiibe, ihr lernt noch einiges von ihm..... (auf diesem wege nochmals vielen dank für das interview,'Seeteufel'?) -W 19 -