Zuckerwarenfabrik Johann Hegendörfer

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Blick in die Gebhardtstraße mit den Häusern 21 - 25, und Luisenstr. 14, ca. 1935. In der Bildmitte die Firmengebäude der Zuckerwarenfabrik Hegendörfer, links das Kesselhaus

Die Zuckerwarenfabrik Johann Hegendörfer befand sich in der Fürther Oststadt in der Gebhardtstraße 21 - 25. Markenzeichen war ein jodelnder Junge in Trachtenkleidung und mit einem Bonbonglas in der Hand der das Wort 'JoHe' (ein Akronym für Johann Hegendörfer) ausrief.


Geschichte

Die Firma wurde 1909 in der Karolinenstraße 4 gegründet. 1927 fand der Umzug in die Räumlichkeiten der zuvor abgewickelten Süddeutschen Pfeifenfabrik Gebr. Batzner an der Gebhardstraße statt. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1941 ging die Leitung an seine Frau Wilhelmine über. Nach deren Tod 1947 erbten die drei Töchter der Hegendörfers die Firma zu gleichen Teilen. Die Leitung übernahm fortan Tochter Rita und deren Ehemann, Willi Mederer. Die Firma beschäftigte um die 35 Mitarbeiter und bestand bis ca. 1959.[1] Heute befindet sich u. A. ein Fitnessstudio in den Räumlichkeiten.

Produkte

Beispiel einer Rechnung für bestellte Ware von 1938

Hergestellt wurden verschiedene Sorten gefüllter und ungefüllter Frucht- und Hustenbonbons, Kokoswürfel, Kandierte Früchte, Blockmalz, Persi-Rauten, Cremestangen, Zuckerstangen, Milchkaramellen uvm.[2] Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auch Produktion von Nudeln.[3]

Sonstiges

Die Gründer und ursprünglichen Eigentümer der Bonbonfabrik waren die Großeltern (mütterlicherseits) von Gisela Naomi Blume und Hans Kurt Hussong. Der spätere Gründer der Süßwarenfabrik Mederer, Willi Mederer, war zuvor bei Hegendörfer beschäftigt und eine Zeit lang mit einer der drei Hegendörfer-Töchter verheiratet.[4]

Zeitzeugenberichte

Eine Jugendbande in den 1960er Jahren:

ich bin ja in der Ecke aufgewachsen. Irgendwann bekamen wir einen Tipp, woher weiß ich nicht mehr, beim Hegendörfer im Kamin würde noch ein Gewehr aus dem Krieg liegen. Das hat uns natürlich interessiert und wir sind Nachts da hingeschlichen. In ein paar Metern Höhe war an dem Kamin eine Tür, so eine Art Klappe, die haben wir aufgemacht und tatsächlich ein Gewehr am Boden liegen sehen. Einer hat sich dann abgeseilt und es geborgen. Ich glaube es war sogar ein MG, aber ziemlich verrostet und nicht mehr ganz. Wir haben das Ding dann zum Weyrauther ins Wirtshaus mitgenommen und damit angegeben. Was daraus geworden ist kann ich nicht sagen.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Angaben aus dem Familienarchiv Hussong übernommen am 18. September 2023
  2. Diverse Belege der Zuckerwarenfabrik Hegendörfer, 1930er und 40er Jahre, Archiv FürthWiki
  3. Angaben aus dem Familienarchiv Hussong übernommen am 18. September 2023
  4. Angaben aus dem Familienarchiv Hussong übernommen am 18. September 2023
  5. Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki, Aktennr. '43'

Bilder