Das Fürther Pulvermagazin befand sich an der Kreuzung der Schwabacher Straße mit der Rothenburger Straße (Schwabacher Str. 499). Es gehörte zum Artilleriedepot. Es bestand aus dem Pulvermagazin und Magazinen für Sprengmunition, Friedenspulver, Handfeuerwaffen, Geschosse und Zündungen.

Heute ist nichts mehr von den Gebäuden des 1901 erbauten Pulvermagazins erhalten. Nur noch die Magazinstraße, die das Magazin mit der Artilleriekaserne in der Südstadt verband, erinnert an das Pulvermagazin. Am 25. April 1917 gegen 9.45 Uhr ereignete sich eine schwere Explosion, bei der 54 Personen (sieben Männer und 47 Frauen, von denen 31 noch keine 30 Jahre alt waren) den Tod fanden. Acht der Opfer starben an den Folgen Ihrer schweren Verbrennungen in den Krankenhäusern in Nürnberg und Fürth. Die Hinterbliebenen bekamen 50 Mark Entschädigung für die verbrannte Kleidung.

Der Schuppen, in dem in Beutel abgefülltes Pulver in Patronen gefüllt wurde, war zerstört. Die Feuerwehr konnte nur ein Übergreifen auf den angrenzenden Granatenraum verhindern. Die Opfer wurden in einem Massengrab auf dem Fürther Friedhof beigesetzt, nur sieben Särge trugen einen Namen. Alfred Nathan schrieb ein Gedicht über dieses Unglück, das weniger Opfer gefordert hätte, wenn sich die einzige Tür nach außen hätte öffnen lassen. Am 1. Mai 1917 passierte in Köln dasselbe Unglück, hier mit 30 Toten. Danach wurde festgesetzt, dass sich alle Türen nach außen öffnen lassen müssen und die Arbeiterinnen bekamen - statt ihrer langen Röcke - kniebedeckende Pluderhosen als Arbeitskleidung.

Ehrengrabfeld auf dem Fürther Friedhof mit Explosions-Denkmal

Ein Denkmal, im Juni 1922 auf dem Kriegsgräberfeld 43 in Form eines sarkophagartigen Blocks mit einer aufgesetzten Urne aufgestellt, erinnert an die Opfer. Es wurde aus Katzensteiner Sandstein gefertigt und trägt die Inschrift "Den am 25. 4. 1917 Verunglückten gewidmet". Außerdem listet es die Namen der Verunglückten auf.

Ein weiteres Denkmal, das am 25. April 1918 am Pulvermagazin als erstes Weltkriegsdenkmal Bayerns das Heimatopfer ehrte, aufgestellt wurde, ist nicht mehr erhalten. Hauptmann Wagner, der Leiter des Pulvermagazins, ließ es aus den Zementfundamenten des abgebrannten Schuppens errichten. "Ihren bis in den Tod getreuen Arbeitern und Arbeiterinnen. Die Munitionsanstalt." 1945 war das ganze Gelände ein Trümmerfeld, das auf Kosten der Stadtkasse enttrümmert wurde. Später nutzte das Gelände die Bundeswehr. 1989 wurden die letzten Gebäude abgerissen, allerdings soll 2007 noch ein Gebäudeteil hinter den Neubauten an der Schwabacher Straße gestanden haben. Die Platte des Denkmals soll sich heute im Wehrtechnischen Museum in Röthenbach an der Pegnitz befinden, ein sehr schlechtes Foto dieses Denkmals befindet sich im Stadtarchiv Fürth. Zudem haben sich zwei Fotos Fürther Arbeiterinnen des Pulvermagazins erhalten, allerdings sind die Namen unbekannt. Eines befindet sich im Stadtarchiv, das andere im Buch "1000 Fürther FrauenLeben".

Literatur

Siehe auch