Johann Andreas Volland (geb. 4. Dezember 1656 in Nürnberg; gest. 8. Januar 1730 in Poppenreuth) war in der Konsolidierungsphase nach dem 30-jährigen Krieg Pfarrer an St. Peter und Paul Poppenreuth. In seiner Amtszeit wurde die Poppenreuther Kirche nach den Verwüstungen des 30-jährigen Krieges ganz wesentlich erneuert und ausgestattet. Volland war zweimal verheiratet. Die erste Ehefrau war Maria Magdalena Volland, geb. Lochner, die er am 16. März 1685 heiratete. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor. Nach dem Tod der ersten Frau heiratete Volland erneut, dieses Mal Eva Wöhrlin, die dann als Witwe in Fürth lebte, am 27. März 1754 dort starb, aber in Poppenreuth beerdigt wurde. [1].

Leben und Wirken

Johann Andreas Volland kam im Dezember 1656 in Nürnberg auf die Welt. Er besuchte die Schule bei Hl. Geist und St. Egidien und wechselte anschließend an die an die Universität Altdorf. Seine Studienzeit führte er fort in Jena und Leipzig. "[2].

Seinen ersten Ruf erhielt er auf die Pfarrstelle Vorrach, die er am Sonntag Septuagesimae - also dem 18. Februar 1685 - antrat. Die Pfarrstelle Poppenreuth trat er am Sonntag Misericordias Domini - also am 25. April 1694 - als 38-jähriger Mann an und sollte sie fast die Hälfte seines Lebens, nämlich von 16941730 innehalten. Bei seinem Dienstantritt war der Ort noch von den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges gezeichnet, den kein einziges Gebäude – außer der Kirche - überstanden hatte. Aber selbst 50 Jahre nach diesem größten Krieg, den Deutschland bis dahin je gesehen hatte, konnte Pfarrer Johann Andreas Volland noch sagen, dass die Kirche mehr „einem Stadel als einem würdigen Gotteshause gleich“ sah.

Doch mittlerweile waren die Verhältnisse so konsolidiert, dass Volland daran gehen konnte, Abhilfe zu schaffen. Diesen wirtschaftlichen Aufschwung verursachten im Knoblauchsland unter anderem auch zwei neu eingeführte Pflanzen: die Kartoffel und die Tabakspflanze. Wie kein zweiter Pfarrer in Poppenreuth war er darum bemüht, die Kirche durch Umgestaltungen zu verschönern und würdig zu gestalten.

Im Jahr 1695 wurden die zwei fehlenden Glocken am Turm ergänzt, die Wallenstein nach der Schlacht an der Veste in Zirndorf im 30-jährigen Krieg 1632 geplündert hatte. Heute existiert noch eine der Glockenergänzungen. Sie hängt auf einem extra Glockenstuhl auf dem Kirchhof.

Im Jahr 1700 wurde dann eine neue Orgel aufgestellt, gebaut vom Nürnberger Orgelbauer Adam Ernst Reichard. Sie ersetzte ein kleineres Instrument, das aber auch erst 19 Jahre alt war. Für eben jene kleinere Vorgängerorgel hatte die Witwe des Pfarrers Konrad Fronmüller so eifrig gesammelt. Dieses Instrument wurde nun ins benachbarte Eltersdorf verkauft.

Wieder zwei Jahre später kam es zu den großen Anschaffungen der vasa sacra. So erhielt die Poppenreuther Gemeinde 1702 vier Kelche und Patenen, zwei Hostiendosen und zwei Abendmahlskannen. All dieses Abendmahlsgerät ist heute noch in Gebrauch. Ein paar Jahre später kam gar noch eine Kanne dazu, gestiftet von dem großen Gönner Vollands, dem Schlossherren von Steinach: Burckhard von Loeffelholz.

Die Verbindung zu der Familie Loeffelholz ermöglichte auch durch großzügige Spenden die Poppenreuther Kirche neu auszustatten. Wandfresken und -bilder, eine barocke Kanzel, ein Seitenaltar am nördlichen Chorbogen, ein Gestühl und zwei Totenschilde gehörten zu den Loeffelholz-Stiftungen.

Auch der heutige Hauptaltar wurde zu Vollands Zeiten angeschafft, genauso wie der Beichtstuhl, der nun im Chor an der Rückseite des Altares steht. Letztlich bleibt noch zu erwähnen, dass 1707 das Fachwerk-Pfarrhaus in die heutige Form umgebaut wurde und damit dem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis Rechnung trug.

Pfarrer Volland wurde nach seinem Tod auf dem Poppenreuther Kirchhof beerdigt.

Einzelnachweise

  1. Andreas Würfel: Diptycha ecclesiarum in oppidis et pagis Norimbergensibus: das ist: Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen ...,Nürnberg 1759 online abgerufen am 19. März 2017 | 18:20 Uhr online verfügbar
  2. Andreas Würfel: Diptycha ecclesiarum in oppidis et pagis Norimbergensibus. Nürnberg, 1759 online verfügbar

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