Der Gänsberg (färdderisch: "Goonsberch") war neben dem St.-Michel-Viertel der zweite Fürther Altstadtteil. Er war der jüngere der beiden Altstadtteile. Seine Bebaung begann nach dem Dreißigjährigen Krieg. Im Zuge einer rigorosen Flächensanierung wurde er in den 1960er Jahren abgerissen, und mit völlig anderer Raumaufteilung neu bebaut. Am Rand des Gänsbergviertel stand das zweite wichtige geschichtliche Gebäude, einer der Dreiherren von Fürth, das Geleithaus, es wurde erst 1968 auch im Zuge der "Flächensanierung" abgerissen.

Der Goonsberch um 1900

Im Bereich des Gänsbergviertel war bis zum Jahre 1938, als es dem Naziteror zum Opfer fiel, das Zentrum der Jüdischen Gemeinde von Fürth. Es blieb ein große Sandwüstung übrig, die jahrzehntelang nur als Parkplatz genutzt wurde und erst im Zuge der "Flächensanierung" neu bebaut wurde. Seit 1983 erinnert ein Denkmal in der Geleitgasse an diesen sehr traditionsreichen historischen Ort.

Bezeichnung und Erstreckung

"Gänsberg" ist der Flurname für den Uferberg in Erstreckung zwischen Königstraße und jüdischem Friedhof. Der Name leitet sich von den Gänsen ab und nicht wie um 1700 herum erfunden vom Gehen. Als eine der ersten Erwähnungen dieser bis heute geläufigen Bezeichnung ist bereits der März des Jahres 1449 zu nennen. Um 1700 versuchte man den Namen durch die an die erfundene Definition angepasste Phantasiebezeichnung Gängersberg zu verdrängen.

"Flächensanierung"

1958 wurde über den Gänsberg eine Bausperre verhängt der 1962 die ersten Abrissaktivitäten folgten. Doch bis zur endgültigen Neubebauung, die erst mit der Einweihung der Stadthalle im Jahr 1982 als beendet betrachtet werden kann, dauerte es noch so lange, dass das Areal zwischenzeitlich besser unter dem Namen Scherzer Wüste bekannt war - benannt nach dem damaligen Oberbürgermeister Kurt Scherzer.