Dietrich Hach

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Gemäss UNO-Definition sind Kindersoldaten Personen unter 18 Jahren, die als Teil einer bewaffneten Streitkraft an einem bewaffneten Konflikt teilnehmen. Die Rekrutierung von Kindersoldaten ist weltweit als Kriegsverbrechen geächtet.

Am 28. April 1945 wurde der 15-jährige Schüler Dietrich Hach aus der Schnepfenreuther Hauptstraße - das war genau einen Monat vor seinem 16. Geburtstag - auf dem Poppenreuther Friedhof beerdigt. Er war in den Endkämpfen in Nürnberg, vermutlich am 20. April 1945 gefallen. In Poppenreuth war der Krieg bereits am 17. April mit dem Einmarsch der Amerikaner zu Ende.
Als am gleichen Tag die amerikanischen Soldaten von Erlenstegen und Buchenbühl auf die Innenstadt von Nürnberg vorrückten, lag das Zentrum der Stadt bereits zu 90 Prozent in Schutt und Asche. Drei Tage lang stießen die GIs im Stadtinneren noch auf Widerstand.

Am Morgen des 20. April erschoss sich NSDAP-Oberbürgermeister Willy Liebel im Palmenhofbunker, der letzten Kommandozentrale im Kampf um Nürnberg. Am Abend desselben Tages, am 20. April - „Führers Geburtstag“ - war auch für Nürnberg der Krieg zu Ende. Die US-Truppen feierten ihre Siegesparade in der „Stadt der Reichsparteitage“ auf dem „Adolf-Hitler-Platz“ (heute Hauptmarkt). Weil US-Präsident Franklin D. Roosevelt acht Tage zuvor gestorben war, hing die Fahne dabei auf Halbmast.
Der sinnlose Kampf kostete viele Menschenleben: 371 Zivilpersonen und Zwangsarbeiter, 130 amerikanische Soldaten und mindestens 400 Angehörige der deutschen Verbände, darunter viele Hitlerjungen bei dem Versuch, Panzer im Nahkampf zu vernichten.

Wenige Tage nach diesen Ereignissen verständigten Nachbarn die Mutter Dietrich Hachs, dass sie ihren Sohn tot am Marientorgraben gesehen hätten. Er läge dort auf der Straße mit einer Panzerfaust in der Hand. Die Frau holte daraufhin mit einem Handwagen ihren toten Sohn und brachte ihn auf den Poppenreuther Friedhof. Dort wurde er am 28. April 1945 beerdigt. Johann Emmerling gehörte als Freund zu den Sargträgern. Er erinnerte sich im Gespräch, dass er als jüngster und damit auch kleinster neben den erwachsenen Trägern kaum in der Lage war, den Sarg richtig zu heben. Vermutlich war ihm die Last auch aus anderem Grund schwer gewesen.

Der Poppenreuther Pfarrer Wilhelm Simon predigte bei der Beerdigung über Jer 31,3 „Der Herr ist mir erschienen von ferne: „ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

Die zerstörten Türme der Sebalduskirche im April 1945

Dietrich Hach war schließlich der letzte Kriegstote aus der Poppenreuther Gemeinde. Damit gewinnt der biblische Zusammenhang eine recht eigentümliche Ausstrahlung, wenn es im Vers unmittelbar davor heißt: „Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.“
- Gleichzeitig bemühte Pfarrer Simon auch noch den Vers aus dem Epheserbrief, den er dem jugendlichen Dietrich Hach ein Jahr zuvor als Konfirmandenspruch bei der Einsegnung mitgegeben hatte: „ … und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ (Eph 6,17)

Die Verteidigung der Stadt Nürnberg war vollkommen sinn- und nutzlos.
Ihr einziger Effekt war die Zerstörung weiterer Gebäude, so z.B. auch der Türme von Poppenreuths Tochterkirche: der Sebalduskirche mit ihren Glocken.

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