Kurt Scherzer (* 12. Mai 1920 in Fürth; † 1.November 2006 ebenda) war Jurist und von 1964 bis 1984 Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

Scherzer ist damit bislang der Fürther Oberbürgermeister mit der längsten Amtszeit und mit über 95,3% (1972) auch mit dem zweitbesten Wahlergebnis.

Bei der Wahl vom 8. März 1964 trat Kurt Scherzer gegen den Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD Heinrich Stranka an. Im Wahlkampf versuchte Scherzer hierbei mit einer Kampagne Kapital aus der Tatsache zu schlagen, dass Stranke im Gegensatz zu ihm kein gebürtiger Fürther war. Demnoch gewann Scherzer mit 51,7% zu 48,3% nur knapp, bis zu seinem Tode 1983 blieb Stranka dann unter Scherzer 2. Bürgermeister.

Bis heute prägen die Stadt eine Reihe von Entscheidungen positiv wie negativ, die in die Amtszeit Kurt Scherzers (FDP) fielen: Die Entscheidungen zum Main-Donau-Kanal, die Eröffnung der Fußgängerzone, der Bau der Stadthalle, sowie der Erwerb des Burgfarrnbacher Schlosses durch die Stadt. Auch die umstrittenen Projekte zum Bau des City-Centers mit Abriss des Geismann-Areals, der Königsplatz-Durchbruch, der U-Bahnbau und die Gänsberg-"Sanierung" wurden unter Scherzer durchgeführt. Insgesamt wurden in der Amtszeit von Kurt Scherzer als Oberbürgermeister rund 1,867 Mrd. Mark in die Stadtentwicklung investiert.

Scherzer nahm während seiner politisch aktiven Zeit Ämter im Bayerischen- und im Deutschen Städtetag und bei der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden Europas wahr. Außerdem war er Abgeordneter im Bezirkstag Mittelfrankens und Verwaltungsratsmitglied bei der Bundesanstalt für Arbeit.

Auszeichnungen

Scherzer war Träger der Goldenen Bürgermedaille (1984) und des Verdienstkreuzes erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ferner wurden ihm bei der Amtsübergabe an Nachfolger Lichtenberg 1984 die Medaille in Gold des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes und die Verdienstmedaille der amerikanischen Streitkräfte verliehen.

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