Namen

irgendwie blicke ich bei der Namensgebung nicht ganz durch ? Ab wann hieß der Betrieb Pestalozziverlag und wie lang ? May hat unter eigenem Namen weitergemacht (das lässt sich an alten Briefköpfen erkennen, scanne ich noch ein). Aber den Pestalozziverlag gabs doch noch länger..

Der Pestalozziverlag ist 1920 in Nürnberg gegründet worden, 1937 mußten die Löwensohns und der seit 1890 aufgenommene Teilhaber Rosenfelder den Betrieb verkaufen. Ich denke, das war eine "Arisierungsaktion". Irgendwann nach 1937 wurde der Löwensohn-Betrieb mit dem Pestalozziverlag vereinigt. Genaueres steht leider in dem von mir zitierten Lexikonartikel auch nicht drin. In dem Artikel steht noch, daß Robert, dessen Frau und Gustav Löwensohn in einem Vernichtungslager ums Leben kamen.


Emil Franke (gest. 1984) war seit den 30er Jahren der Verlagsleiter des Pestalozzi-Verlages. Dann wird der Artikel für mich auch etwas unklar, es heißt: (wörtliches Zitat)

Gemeinsam mit den Überlebenden der früheren Inhaber-Familien und der KAMAG führte er den Verlag 
nach 1946 zu neuer Blüte.

Wir wissen ja aus dem Artikel nur, daß Rosenfelder überlebt hat, wer sonst noch dabei war, weiß ich auch nicht. Es hört sich ja irgendwie an, wie wenn der arisierte Verlag nach 1945 restituiert worden wäre.

1972 erfolge dann der Umzug nach Erlangen. Der Pestalozziverlag hat dann einige andere Verlage aufgekauft, bis er schließlich selbst 1998 von der Mediengruppe Egmont übernommen wurde. Das Lexikon hat einen Stand von 1999, die letzte Übernahme habe ich im Internet recherchiert. Aktuell scheint es keinen Pestalozziverlag mehr zu geben (im VLB sind gerade mal noch 3 Titel gelistet (das ist sicher ein Relikt)). Ich kann nur sagen, daß es den Verlag 1998/99 noch unter diesem Namen gegeben haben muß, denn sonst wäre das ja in dem Lexikonartikel vermerkt. Soweit das, was ich weiß resp. gelesen habe.

Es gibt noch zwei Veröffentlichungen zur Verlagsgeschichte:

  • 150 Jahre Pestalozziverlag, Erlangen 1994
  • Kiesel, H., Börsenblatt 165.1998, Nr. 12, S. 11 - 13

(liegen mir beide nicht vor) --cybrarian 09:58, 15. Sep. 2011 (CEST)


Im Erlanger Stadtlexikon steht noch etwas zur Geschichte des Verlages:


" 1972 kaufte der P. den Scholz-Mainz-Verlag, 1983 den Stuttgarter Boje-Verlag und 1988 den Kinderbuchbereich des in Amsterdam ansässigen Unternehmens Mulder BV hinzu. Nach beständigen Umsatz- und Personalrückgängen erwarb 1998 die dänische Egmont-Medienholding den P. Als "Egmont-P." wurde er 1999 mit dem Egmont-Franz-Schneider-Verlag in München zusammengelegt. Die Produktionsstätten in Eltersdorf (Am Pestalozziring 14) betreibt ein Team ehemaliger Mitarbeiter unter dem Namen "BoardBook GmbH" als Druckerei weiter." (http://www.stadtlexikon.erlangen.de/listewech.FAU?sid=151CE66A20&dm=1&erg=I&listex=2)

Quellen

Der Link funktioniert nicht. --Doc Bendit 08:43, 15. Sep. 2011 (CEST)

Leitung

Sollte als Gründer nicht Gerson genannt werden ? Oder hieß die Fa. da noch anders ? --Doc Bendit 12:43, 15. Sep. 2011 (CEST)

ein ganz spannendes Dokument

es stammt von einem Nachfahren der Löwensohns, der eine komplette Familiengeschichte / Genealogie entwirft. [1]

Er schreibt (Text auf französisch), daß die Löwensohns den Pestalozziverlag aufgekauft hätten, (es klingt für mich so, um einen "nichtjüdischen Namen" zu bekommen). Der Pestalozziverlag sei in den 20er Jahren (Inflation/Weltwirtschaftskrise?) in Schwierigkeiten gewesen und die Löwensohns hätten ihn 1929 aufgekauft. Damit sagt der Autor ja für mich eher das Gegenteil von dem, was in dem Lexikonartikel steht. Erst dann kam 1936/37 nach Langlois (der Autor des Textes) der erzwungene Verkauf an May. Ich werde das Dokument noch weiter auswerten. --cybrarian 15:08, 15. Sep. 2011 (CEST)

Siemensstraße

was war denn in der Siemensstraße 6 angesiedelt (siehe Briefkopf 1960) ? Ich dachte das wäre der Ersatzbau für die Sommerstr. gewesen --Doc Bendit 15:56, 17. Feb. 2012 (CET)

Ich habe gerade noch einmal den Text des Buches "150 Jahre Pestalozziverlag" durchgesucht: das Wort "Siemensstraße" kommt im Text kein einzige Mal vor. Ich denke mir, daß das der neue/ein neuer Standort der Kunstanstalten May war. Denen gehörte ja aber nach dieser Neuverteilung 1949 nur (noch) die Hälfte des Pestalozziverlages. Es muß so etwas wie eine Wiedergutmachung gegeben haben, dafür, daß die jüdischen Besitzer wahrscheinlich unter Zwang (?) ihr Unternehmen an die Kunstanstalten May verkaufen (mußten). In dem Buch wird die mangelnde Vergrößerungsmöglichkeit am Standort Sommerstraße als Grund genannt, warum man sich für den Neubau in Eltersdorf entschied, dort mit der Adresse Pestalozziring. --cybrarian 17:39, 19. Feb. 2012 (CET)

Die Zahlen beißen sich

Wenn die Gründung 1856 war, kann das 50jährige nicht 1894 gewesen sein oder die Gründung war 1844. Wer weiß mehr? --Doc Bendit (Diskussion) 01:02, 26. Apr. 2014 (CEST)

die Gründung war tatsächlich 1844, lt. Ohm-Geschichte der Stadt, 2007 --Doc Bendit (Diskussion) 00:47, 28. Apr. 2014 (CEST)
Wieso steht dann auf dem alten Briefkopf "Gründung 1847"?--Marocco (Diskussion) 12:18, 30. Sep. 2017 (CEST)

Adresse

Im Artikel (rechter Kasten) steht, dass der Umzug in die Blumenstraße 1885 erfolgte. In der Fronmüllerchronik steht, dass dies 1883 erfolgte.--Marocco (Diskussion) 12:16, 30. Sep. 2017 (CEST)

Zurück zur Seite „Bilderbücherfabrik Löwensohn“.