Gustav Ortenau (geb. am 18. Mai 1864 in Fürth; gest. 1950 in Florenz) war ein Arzt jüdischer Abstammung und der Sohn des promovierten Notars Ignaz Ortenau. Im Jahr 1904 heiratete er die Kunstmalerin und Bildhauerin Adele Peiser-Lasker (1870–1970). Das Ehepaar hatte die Kinder Irma (1905–1956) und Erich (1912–1995).

Leben und Wirken

Nach dem Studium der Humanmedizin war Ortenau zunächst in Bad Reichenhaal ab 1890 als Lungenfacharzt tätig. 1914 meldete sich Ortenau freiwillig zum Kriegsdienst und war zuletzt im Range eines Gerneraloberarztes tätig. Ortenau erfreute sich großer Beliebtheit in Bad Reichenhall und konnte sich daher auch in den ersten Jahren der NS-Herrschaft in Bad Reichenhall halten. Allerdings musste Ortenau nach dem Approbationsentzug durch das NS-Regmie am 1. Oktober 1938 im Alter von 74 Jahren fliehen. Die Emigration gelang mit seiner Frau im Mai 1939 nach Basel in die Schweiz, während sein Sohn Erich die Flucht 1940 nach Palästina gelang. Die Tochter Irma gelang ebenfalls die Flucht, allerdings überlebte Sie im italinischen Untergrund. Nach dem Krieg wohnten die Eltern völlig verarmt bei der Tochter Irma in Rom. Die Nichte Anita Lasker überlebte Auschwitz als Cellistin im Mädchenorchester, während vielen weiteren Familienangehörigen die Flucht nicht gelang und durch das NS-Regimie ermordet wurden. Ab 1950 lebte das Paar Ortenau in Florenz, wo Gustav Ortenau nach kurzer Zeit verstarb. Nach dem Tod Irma Ortenaus 1956, zog die Nichte Adele 1960 zu Erich ins Pasinger Haus der Tochter. Sie malte noch hundertjährig trotz Sehbehinderung. Die Ärztin und Psychotherapeutin Irma Ortenau war bereits 1947 nach München zurückgekehrt[1].

Auszeichnungen

Er erhielt im Ersten Weltkrieg hohe Auszeichnungen. Für seine Verdienste in Bad Reichenhall wurde der Ortenau-Park nach Ihm benannt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gustav Ortenau - Wikipedia - online abgerufen am 30. September 2017 | 16:29 Uhr - online abrufbar