Kriegsgefangenendenkmal
Das Kriegsgefangenendenkmal ist eine 1952 von Karl Dörrfuß geschaffene Sgraffito-Säule. Das Mahnmal für die seinerzeit noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen und in Gefangenschaft gestorbenen Fürther Soldaten steht heute im Stadtpark.
Karl Dörrfuß, der im Zweiten Weltkrieg selbst in Kriegsgefangenschaft geriet, verarbeitete seine Erlebnisse in einer Heimkehrerausstellung anlässlich der Gartenschau 1951. Der Kreisverband der Heimkehrer schlug vor, Dörrfuß ein Denkmal gestalten zu lassen. Dieser wollte zunächst eine Kupferplatte gestalten, das Städtische Bauamt bevorzugte jedoch eine Säule. Das Sgraffito zeigt ausgemergelte Gefangene mit traurigen Augen hinter Stacheldraht, darunter die Mahnung: "Vergesst uns nicht."
Am 26. Oktober 1952, dem "Tag der Treue", wurde das Mahnmal durch Oberbürgermeister Hans Bornkessel im Anschluss an eine Gedenkveranstaltung für die, zu diesem Zeitpunkt noch fast 100 000, Kriegsgefangenen im Pavillon der Konrad-Adenauer-Anlage enthüllt. Die Säule sollte an diesem zentralen Platz der Stadt bis zur Rückkehr des letzten Gefangenen stehen?
Im Zuge der Renovierung der Adenauer-Anlage wurde das Mahnmal im Oktober 2004 in den Fürther Stadtpark zwischen Rosengarten und Pfarrhaus der Auferstehungskirche versetzt. Ziel war es, den Pavillon wieder besser für Veranstaltungen nutzbar zu machen. Nachdem bereits nach kurzer Zeit witterungsbedingte Schäden an der Säule zu beobachten waren, wurde sie von der Stadt Fürth mit einem Holzkasten vollständig eingehaust - zum Schutz vor weiteren Witterungsschäden.
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Weggesperrt: Denkmal gegen das Vergessen. In: Fürther Nachrichten vom 31. August 2018, S. 29