Historismus ist ein Begriff der Stilgeschichte in der Architektur. Hauptsächliche Philosophie war es auf ältere Stilrichtungen zurückzugreifen und diese nachzuahmen.

Umgangssprachlich spricht man manchmal auch von Gründerzeitstil beziehungsweise Gründerzeitarchitektur.

Der Historismus verbreitete sich ab den 1860er-Jahren rasant, da er die Repräsentationsbedürfnisse des in der Gründerzeit reich gewordenen Bürgertums aufgriff. Da dies' die Zeit des großen industriellen Aufschwungs in Fürth war, ist der Historismus neben meist zurückhaltenden Jugendstil-Bauten der prägende "Fürther Stil".

Zu allgemeiner Thematik rund um die Stilrichtung Historismus sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.

Historismus in Fürth

 
Das Stadttheater als Repräsentant des Historismus
 
Das Logenhaus an der Dambacher Straße

In Fürth wurde im Historismus ab etwa 1871 bis zum Ersten Weltkrieg gebaut.

Desweiteren ist das Fürther Fenster für das Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg im Stil von Kirchenfenster in der Zeit des Historismus entstanden.

Auch der Neubau des Ludwigsbahnhof der vom 1885 und bis 1938 stand, war im Stil des Historismus errichtet.

Bedeutende Architekten in Fürth

Kritik / Stimmen

"Vielfach wird der Historismus, der Fürth so durchgehend prägte, geringschätzig betrachtet, weil er kein eigener Stil sei und nur Vergangenes kopiert habe. Aber was kam danach: Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Parole „Ornament ist vergeudete Arbeitskraft und damit vergeudetes Kapital“ ausgegeben. Dem „Stilchaos“ des Historismus folgte der Funktionalismus, die so genannte Moderne Architektur: ein Fortschritt? So gesehen, könnte man den Historismus als letztes Aufbäumen der Ästhetik gegen die Technokratie, dem Funktionalismus interpretieren [...]"

- Dr. Alexander Mayer (Quelle: Webblog zonebattler)