Vorname
Karl
Nachname
Aldebert
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
24. September 1888
Geburtsort
Nürnberg
Todesdatum
25. März 1918
Todesort
Biefvillers-lès-Bapaume/ Frankreich
Beruf
Soldat, Lehrer
Grabstelle
Soldatenfriedhof Biefvillers-lès-Bapaume/ Frankreich
AuszeichnungVerleihungAmAuszeichnungBemerkung
Max-Joseph-OrdenMärz 1918Ritter von
Straßenbenennung9 Februar 1939
1963
Benennung durch die NSDAP - Südstadt - Rückwidmung Mai 1945
Benennung durch die Stadt Fürth - Hardhöhe

Karl Ritter von Aldebert (geb. 24. September 1888 in Nürnberg; gest. 25. März 1918 in Biefvillers-lès-Bapaume/ Frankreich) war Lehramtsanwärter und Soldat im 1. Weltkrieg. Er war verheiratet mit der Fabrikbesitzerstochter Hannaliese Döring aus Lauf.

Leben und Wirken

Die Familie der Aldebert stammte ursprünglich aus der südfranzösischen Handschuhmacherstadt Millau und ist vermutlich im 17. Jahrhundert vor den Verfolgungen der katholoischen Kirche aus Frankreich geflohen. Ein Teil der hugenottischen Familie siedelte sich in Erlangen an, wo sie Glacéhandschuhe für die Offiziere der dortigen Garnison produzierte, ein Teil ließ sich in Berlin nieder, und ein weiterer Teil zog nach Fürth, in die Hirschenstraße. Der Vater Franz von Karl Aldebert war Journalist, während seine Mutter war Maria Aldebert, geborene Strebel. Karl Aldebert selbst lebte stets in Nürnberg, absolvierte dort am humanistischen Gymnasium die Reifeprüfung und studierte im Anschluss Mathematik und Physik an der Universität München und Erlangen. Ein direkter Bezug zu Fürth läßt sich zwar für die Familie der Aldebert herstellen, nicht aber für Karl Aldebert - mit Ausnahme der später erfolgten Straßenbenennung nach Ihm in Fürth.

Karl Aldebert ging am 1. November 1911 als freiwilliger zum Militär in das 14. Infanterie Regiment Nürnberg. Am 12. November 1914 wurde er zum Leutnant des Regiments berufen, ehe er 5. Dezember 1914 zum 21. Infanterie Regiment versettzt wurde. Mit Kriegsbeginn kam er 1914 zu folgenden Schlachten:

  • 1914: Schlacht in Lothringen, bei Lunéville, Kämpfe auf den Maashöhen, bei Bois Brûlé
  • 1915: Kämpfe zwischen Maas und Mosel
  • 1916: Wald von Ampremont, Wald von Ailly, Stellungskampf in Flandern
  • 1917: Frühjahrsschlacht bei Arras, Stellungskampf im Artois, Gefecht bei Oppy, Stellungskampf im Artois, Sommer- und Herbstschlacht in Flandern
  • 1918: Aufmarsch zur Großen Schlacht in Frankreich, Durchbruchsschlacht zwischen Monchy-Cambrai, Schlacht bei Bapaume

Bei seinem letzten Einsatz bei Biefvillers wurde Aldebert am 25. März 1918 sechs Monate vor Kriegsende schwer verletzt. Er starb an den Folgen seiner Wunden auf dem Hauptverbandsplatz Lagnicourt und liegt dort auf dem Soldatenfriedhof. Kurz zuvor wurde er am 15. März 1918 noch befördert zum Oberleutnant des Regiments.

Posthum wurde Aldebert für seine Dienste im Militär mit dem nicht vereblichen Adelstitel "von Ritter" geadelt, bei gleichzeitiger Verleihung des Max-Joseph-Ordens. Der Ritter-Orden zählte lediglich 450 Personen und wurde 1806 vom Bayern-König Max Joseph gegründet.

Straßenbenennung

1939 wurde bereits in Gedenken an den im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten Karl Ritter von Aldebert durch die Nationalsozialisten eine Straße in der Südstadt nach im benannt. Allerdings wurde im Rahmen der Entnazifizierung die Straße 1945 umbenannt in die Dr.-Frank-Straße. Aus aktuell nicht bekannten Gründen wurde 1963 erneut in Fürth eine Straße nach Aldebert benannt, dieses Mal auf der Hardhöhe. Erst durch eine Berichterstattung der Fürther Nachrichten im Jahr 2018 wurde die allgemeine Öffentlichkeit erneut auf den Sachverhalt hingewiesen. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass der Straßennamenszusatz, dass Aldebert ein Handschuhmacher aus Fürth gewesen sein soll, in Abrede gestellt, zumal es tatsächlich nicht der Wahrheit entsprach. Der Zusatz vom Straßennamen wurde von der Stadt Fürth im Oktober 2018 entfernt.

Auszeichnungen und Ehrungen

Siehe auch

Lokalberichterstattung

Einzelnachweise