Die Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg wurde als Abkürzung zwischen der Ludwig-Süd-Nord-Bahn (bei Nürnberg) und der Ludwigs-West-Bahn (bei Würzburg) geplant. Vorher musste man über 60 Kilometer Umweg über Bamberg und Schweinfurt in Kauf nehmen.

Geschichte

Als erster Teilabschnitt in Fürth ging am 1. Oktober 1862 - unter teilweiser Verlegung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn - der 7,7 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und Fürth in Betrieb. Am 19. Juni 1865 folgte dann der Abschnitt zwischen Fürth und Würzburg.

Erst mit der Inbetriebnahme des ersten Teilstücks dieser Strecke 1862 erfolgte die Anbindung der Stadt Fürth an das staatliche Eisenbahnnetz. Die Ludwigseisenbahn war schließlich eine Privatbahn. Vorher wurde Fürth sowohl beim Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn wie auch der staatlichen Bahnstrecke Nürnberg – Crailsheim die Anbindung versagt.

Durch das immer größere Verkehrsaufkommen auf der Strecke wurde bald ein zweigleisiger Ausbau nötig, der bis 1892 abgeschlossen wurde. Die Elektrifizierung des ersten Abschnitts - erneut der Abschnitt zwischen Nürnberg und Fürth - wurde bis zum 15. Mai 1939 abgeschlossen. Es sollte aber noch bis zum 3. Oktober 1954 dauern, ehe auch der Streckenabschnitt zwischen Fürth und Würzburg komplett elektrifiziert war.

Umfangreichere Baumaßnahmen fanden nach dem Krieg zunächst nur in Burgfarrnbach statt. Dort wurde im Oktober 1961 der neue Bahnhof eröffnet, nachdem der alte im Krieg durch einen Luftangriff zerstört worden war. Zu diesem gehörten übrigens auch noch einige Gütergleise sowohl nördlich, als auch südlich (hier mit Laderampen) zum Bahnhof. Zudem befand sich ein drittes Gleis mit Rangiergleis zwischen dem Richtungsgleis nach Fürth und dem Bahnhofsgebäude. Dieses wurde erst in diesem Jahrhundert entfernt.

Am 21. März 1980 fiel mit der Einweihung einer Fußgängerunterführung zwischen Oberfarrnbacher Straße und Lehenstraße der bis dahin bestehende beschrankte Bahnübergang an gleicher Stelle weg. Im Juli 1981 wurde mit dem "Breiten Steig" schließlich wieder eine Überquerungsmöglichkeit für Kraftfahrzeuge geschaffen.

Erst im Zuge der Einführung einer S-Bahn-Linie von Nürnberg nach Erlangen/Forchheim kam es wieder zu größeren Bautätigkeiten. Hierfür begannen am 10. August 2006 die Bauarbeiten zwischen Fürth und Nürnberg, wo durch die Neuverlegung je eines Gleises für den S-Bahn-Verkehr nördlich der alten Strecke und für den Regionalverkehr südlich ein viergleisiger Bahnkörper entstand. Dabei wurden im Bereich des Hauptbahnhofes und bei der Haltestelle Unterfürberg umfangreiche Lärmschutzwände errichtet.

In den Jahren 2017/2018 wurde im Abschnitt Fürth - Siegelsdorf die elektrische Oberleitung komplett erneuert, einschließlich der Masten.

Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wird über einen Deutschland-Takt für den Bahnverkehr diskutiert. Dabei wird eine Neubaustrecke Nürnberg - Würzburg vorgeschlagen.

Streckenverlauf in Fürth

 
Bahnstrecke Nürnberg-Würzburg im Bereich der Parkstraße.

Auf dem Fürther Stadtgebiet führt die Strecke von Doos kommend parallel zur Nürnberger Straße über die Jakobinenstraße zunächst durch den Güterbahnhof Fürth in den Hauptbahnhof nach Gleis 4 und 5. Direkt vor dem Hauptbahnhof zweigen die Gleise der Strecke nach Bamberg ab (Gleis 2 und 3 im Bahnhof). Die dafür eingebauten Schnellfahrweichen ermöglichen schnelle Zugdurchfahrten auch Richtung Bamberg. Im Hauptbahnhof erfolgt auch die Trennung von Personen- und Güterverkehr, die Güterzüge von und nach Nürnberg werden auf eine eigene Güterzugstrecke geführt, die an der Stadtgrenze nach Süden zum Rangierbahnhof Nürnberg abbiegt.

Vom Hbf führt die Trasse über die Siebenbogenbrücke, die das Rednitztal überspannt, weiter nach Westen. Unmittelbar nach dem Wiesengrund zweigen sowohl die parallel verlaufende Rangaubahn (nach Cadolzburg) als auch die Bahnstrecke Nürnberg – Bamberg und die S-Bahn nach Erlangen ab. Vorbei am Stadtteil Westvorstadt erreicht die Strecke den Haltepunkt Fürth-Unterfürberg.

Anschließend erfolgt die ehemalige Abzweigung der Fürther Flugplatzbahn und die Abzweigung der Hafenbahn. Über eine Stahlfachwerkbrücke überquert die Strecke den Main-Donau-Kanal und erreicht schließlich Burgfarrnbach von Südosten her. Über ein 1863 fertiggestelltes Viadukt kreuzt sie die frühere Würzburger Straße (heute Geißäckerstraße) und den Farrnbach und erreicht den Bahnhof Burgfarrnbach. Nach Westen hin verlässt die Strecke das Stadtgebiet Fürth entlang der Bernbacher Straße in Richtung Neustadt/Aisch und schließlich Würzburg.

Die Bahnstrecke ist signaltechnisch für den Gleiswechselbetrieb ausgerüstet. Dadurch können Züge auf beiden Gleisen in die gleiche Richtung fahren, z. B. zum Überholen. Die Signale für Fahrten auf dem linken Gleis stehen dafür links vom Gleis. Genutzt wird dies regelmäßig von den Güterzügen zum Hafen Fürth, die auf dem Rückweg zum Fürther Hauptbahnhof wegen fehlender Weichen beim Abzweig in Unterfürberg das linke Gleis benutzen.

Bahnlinien

Die Strecke nach Würzburg gehört zu den am stärksten befahrenen Eisenbahnstrecken in Deutschland (Stand 2018). Auf ihr verkehren 3 IC/ICE-Linien (Ruhrgebiet - Nürnberg - München, Hamburg - Nbg - München, Frankfurt - Nbg - Wien). Dazu auch tagsüber eine große Zahl an Güterzügen. Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn im Jahr 2003 wurde Fürth weitgehend vom überregionalen Fernverkehr abgekoppelt. Bis dahin hatte in Fürth noch der ICE von Nürnberg nach Würzburg gehalten.

Sonst wird die Strecke innerhalb Fürths nur durch den Regionalverkehr bedient. Dies sind die VGN-Linien

R1 Nürnberg Hbf - Fürth Hbf - Siegelsdorf - Neustadt/Aisch - Kitzingen (- Würzburg), mit Regionalexpress-Zügen (RE) und Regionalbahnen (RB), werktags jeweils beide im Stundentakt
R12 ("Zenngrundbahn") Fürth Hbf - Siegelsdorf - Markt Erlbach, RB werktags im Stundentakt

Im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus in der Metropolregion Nürnberg ist auch für diese Strecke ein S-Bahn-Betrieb geplant.

Literatur

Siehe auch

Bilder

 
Eisenbahnviadukt über den Farrnbach