Die Sauweiherbrücke war eine Brücke über einen zumeist trockenen Nebenarm der Rednitz, in Verlängerung der Maxbrücke nach Westen.

Die Sauweiherbrücke vor der Foerstermühle

Bald nach dem Bau der Unteren Mühle war ein schmales Flussbett entstanden[1], das etwa auf dem Gelände des heutigen Altenwohnheims "Kursana" nach Westen abzweigte. Es verlief parallel zum normalen Flussbett und mündete hinter dem alten Schlachthof wieder in den Hauptarm. Im Frühjahr 1711 waren nämlich oberhalb der Mühle Eisstauungen eingetreten, anschließendes erhebliches Regenwetter führte Überschwemmungen herbei. Nach einem Bericht von Georg Friedrich Volckamer[2] hatte dabei die Rednitz „einen sehr breiten Neuen Arm hinter der Mühl her, gewaltsam ausgespült”, sich einen Durchbruch geschaffen. Zu Ostern 1711 kam abermals ein Hochwasser, dass die Schäden verstärkte. Dadurch war die ganze Fürther Gemeinde wegen „dem ohnnötigen Bau” in Aufstand geraten und versuchte, eine neue Flussumleitung auf der Stadtseite des Flusses zu schaffen. Zum Schutz des Müllers wurde das Vorhaben der Flussverlegung durch das Eingreifen des Oberamtmanns von Cadolzburg mit seiner hochfürstlich ansbachischen Garde verhindert. Im Rahmen dieser Ereignisse verpflichtete sich der Müller, die zerstörte Straße durch einen Brückenbau wieder instandzusetzen.[1]

Obwohl dieses Flussbett gewöhnlich ziemlich trocken war, baute man eine Brücke darüber, um bei Hochwasser ausreichend Abflussquerschnitt zur Verfügung zu haben und somit einen erneuten Durchbruch zu vermeiden. Sie wurde die "äußere" oder "kleine" Brücke genannt und gehörte bis 1792 zur Domprobstei Bamberg, die auch hier Brückenzoll erhob. Im Jahr 1823 baute man erstmals eine steinerne Brücke[3] mit einer Breite von 7,7 m.

Ehem. Sauweiherfläche, hier Baugrube Saturn (2007)

Der Name "Sauweiherbrücke" taucht erstmals um 1900 auf, die Herkunft des Namens dürfte klar sein. Wegen des zunehmenden Verkehrs wurde sie 1913 durch eine neue Brücke ersetzt, die man schließlich 1958 aus dem gleichen Grund auch wieder abriss. Diese letzte Brücke hatte zwei Sandsteinbögen als Unterbau und ein Betongeländer, dessen rechteckige Öffnungen mit Eisenstäben verziert waren.

Anstatt eine weitere Brücke zu bauen, entschloss man sich, das ganze alte Flussbett zuzuschütten und die Würzburger Straße auf einem Damm zu führen. Mit dem Bau der Nordspange 1966 wurde auch der letzte Rest des trockenen Flussbettes zugeschüttet.

Das SATURN-Kaufhaus steht genau über dem alten Flussbett, deshalb lief auch bei dessen Bau im Jahr 2007 die Baugrube voll und musste erst trockengelegt werden.[4][5]

Literatur

Siehe auch

Weblinks

  • Lage der Sauweiherbrücke nach historischer Karte - BayernAtlas

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gottlieb Wunschel: „Chronik der Förster's Mühle”, Fürth 1937
  2. Georg Friedrich Volckamer, Pfleger im Nürnberger Landalmosenamt – siehe Gerhard Fridrich Albrecht: "[...] Genealogisches Handbuch welches die Geschlechtstafeln derer [...] Freyherr- und Adelicher Familien [...] enthält." Frankfurt a. M. 1776, S. 314 - online
  3. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 237 f.
  4. Wolfgang Händel: Still ruht nun der See - Moststraße 33 Kolumne. In: Fürther Nachrichten vom 2. Dezember 2007
  5. Volker Dittmar: Die wunderbare Rückkehr des Sauweihers. In: Fürther Nachrichten vom 10. Februar 2007

Bilder