Königstraße 2, rot markiert

Das Gebäude mit der Bezeichnung Königstraße 2 war das erste Gebäude rechter Hand in der Königstraße, nächst gelegen zur Rednitz und der unteren Brücke, später Maxbrücke.

Geschichte

Beginn der Schmiede im 17. und 18. Jahrhundert [1]

  • 1615 Eine große zweygätige Behaußung neben dem Badhauß (später Königstraße 4) nechst bey der Brücke, so Hannß Philipp Schickedanz von neuen erbauth. Der Blaz aber, worauff dießes Hauß erbauet, ist von der Gemain an Hannß Mädel, alß er das Badhauß vorhero inne gehabt, verkaufft wordten. [2]
  • 1692 Hannß Mädl, Schmiedemeister
  • 1700 lautet die Besitzbeschreibung: Ein Viertelguth, worauff ein neuerbauthe zweiygäthige Behaußung sambt einer Schmidtwerkstatt, so auf ein steinernen Fuß stehet, sambt einer Kolhütte, welcher Blaz Hanns Mädl von einer hiesigen erbarn Gemein erkaufft und diese Behaußung nachfolgend von Hannß Philipp Schickendanz darauf erbauet worden. [3]
  • 1702 Hanns Philipp Schickedanz, Schmiedemeister baut erstmalig an dieser Stelle eine Schmiede. So heißt es: 1702 wurde bewilligt, daß Philipp Schickedanz, Schmied zu Fürth, uff dem nechst dem Badhauß (später Königstraße 4) von der Gemeinde daselbst anfänglich an Hannß Madlern, auch Schmieden und nachgehend an ihm, Schickedanz, verkäufflich kommen, derzeit noch unbebauten Plaz eine vorhabende Schmidstatt neu uffzurichten.
  • 1723 Niclaus Schickdantz und Christian Miller, Weißgerber, besitzen anderthalb Viertelsguth, worauff ein neuerbaut zweygädig Behaußung auff einen steinernen Fueß und untenher die Schmidtstatt stehet, und hinten dran gebaute Weißgerber Werckhstatt befindl., an dem Regnizfluß und Ernst Gruber´s Behaußung liegend, wovon dann später Johann Caspar Günther mit des Schickedantz Wittib diese Helffte erheurathet. [4]
  • 1760 Jobst Müller erwirbt "den andern Theil"
  • 1764 Johann Georg Günther, den 1. Theil um 1400 fl.
  • 1775 Conrad Hieron. Maurer zu Nürnberg den Müllers Theil
  • 1791 Georg Seeling
Es gibt immer wieder Vermutungen, dass die Schmiedewerkstätte womöglich einst im Anwesen Königstraße 5 (Zum Lindwurm) gewesen ist. Dafür gibt es aber keine Belege. Das Anwesen Königstraße 5 wurde 1776 von einem Metzgermeister Johann Conrad für 3005 fl. erworben, der dann die Wirtschaft darauf ausübte. Womöglich trug der Name "Conrad" zu dem Missverständis bei.

Die Besitzarrondierung im 19. Jahrhundert

  • 1809 Johann Bernhard Guthmann, Schmiedemeister, fügt die bisher zwei Teile um 5000 fl. zusammen. Damit hören die zwei Besitzverhältnisse auf.
  • .... es folgt Siebenhorn Schmiedemeister
  • 1860 Anna Barbara Siebenhorn, des vorigen Ehefrau
  • 1867 Johann Adam Walter, Schmiedemeister
  • 1880 Gottlieb Meinhold, Schmiedemeister
 
Die Schmiede des Wilhelm Conrad, 1934
  • 1890 Johann Stefan Conrad, Schmiedemeister

Von der Schmiede zur Büttnerei

  • 1926 Wilhelm Conrad, Schmiedemeister; in seiner Zeit galt die überdachte Beschlagstelle als das Charakteristikum an der Rednitz vor der Maxbrücke. Eine Säule war stark verkürzt und ruhte auf einem steinernen Sockel. Scheugewordene Pferde hatten die Säule derart beschädigt, dass sie mit einem Steinsockel unterfangen werden musste [5]. Auf der Bedachung befand sich ein mit Pflanzen (besonders Palmen) bestückter Balkon.



[1]



Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Königstraße 2
  2. Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1615 auf Seite 96
  3. Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1700 auf Seite 157
  4. Wunschel zitiert aus dem Salbuch 1723 auf Seite 354
  5. H.J. Dannemarck in einem Artikel, vermutlich Fürther Anzeiger - leider ohne genaue Datumsangabe

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