Dullnraamer
Das Dullnraamer Ensemble ist ein jährlich an zwei Faschingswochenenden auftretendes Gastspieltheater. Das Wort Dullnraamer kommt aus dem mittelfränkischen und bedeutet das Entleeren von Abwassergruben bzw. stellt die Tätigkeit eines Kanalarbeiters dar. Eine 'Dulln' ist eine Delle, eine Vertiefung oder eine Grube. Das Wort 'ramer' kommt von 'räumen', ein 'Ramer' und meint somit einen Aufräumer, denn jemand muss die gesammelten Abwässer ja auch wieder wegräumen. In der Nachbarstadt Nürnberg wird 'Dullnramer' auch gerne als Test für "Zugereiste" verwendet, ob sie den fränkischen Dialekt schon beherrschen.[1]
Die Dullnramer-Sidzung (Sitzung) versteht sich als Anti-Faschingsveranstaltung bzw. als Kultfasching der "Linken-Szene", die mit Satire, (Politik-)Kabarett und Kleinkunst Bezug auf örtliche und überörtliche (politische) Ereignisse Bezug nimmt - ohne Ordensverleihungen, Geschunkel und "Großkopferter". Teil der Veranstaltung ist stets die Dullnraamer-Band, ebenfalls mit wechselnder Besetzung. Häufig mit dabei war der Nürnberger Gitarrist Keili Keilhofer.
Geschichte und Entstehung
Gegründet wurde das Ensemble 1994 von Ute und Uwe Weiherer, den Betreibern des Ensemble Fürther Bagaasch - in Anlehnung an die Kölner Stunksitzung. Nach eigenen Angaben waren bei der ersten "Sitzung" 36 Personen im Publikum anwesend, inzwischen ist die Dullnraamer-Sitzung in Fürth "Kult" und jährlich fast immer ausverkauft. Dabei schreibt Ute Weiherer oft die Text, führt Regie und ist ebenfalls aktiv als Schauspielerin mit Ihrem Mann Uwe auf der Bühne. Das Ensemble wechselt jährlich die Besetzung, meist mit dabei ist Tochter von Ute und Uwe Weiherer - Rike Frohberger. Ebenfalls im Ensemble öfters mit dabei waren Udo Martin, Karsten Kunde, Beate Tirschner, Anke Fäller, Brigitte Döring und Michael Bliemel vom Kulturforum. Spielort ist stets das Kulturforum, gegen Ende der Dullnraamer-Sitzung ist es üblich, gemeinsam mit der Dullnraamer-Band gemeinsam zu Tanzen und singen. Schlachtruf der Veranstaltung ist: "Dulnraamer - Gully Gully", der Dauer-Evergreen „Für immer bleeed!“. Eine sog. Dullnraamer-Sidzung dauert in der Regel nicht unter drei Stunden.
Lokalberichterstattung
- Wolfgang Reitzammer: Dullnraamer 2020: Nicht ihr stärkstes Jahr. In: Fürther Nachrichten vom 19. Februar 2020 - online abrufbar
- Mattias Boll: "Gulli, Gulli": Dullnraamer vor der Premiere. In: Fürther Nachrichten vom 6. Februar 2020 - online abrufbar
- Sabine Rempe: Bebende Gullydeckel: Dullnraamer in Topform. In: Fürther Nachrichten vom 5. Februar 2018 - online abrufbar
- Matthias Boll: Kultfasching der alternativen Art: 25 Jahre Dullnraamer. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2018 - online abrufbar
- Reinhard Kalb: Dullnraamer: Miss Liberty im Rollstuhl. In: Fürther Nachrichten vom 20. Februar 2017 - online abrufbar
- Sabine Rempe: Fürther Kult-Fasching: Ratzen auf Gruselclown-Jagd. In: Fürther Nachrichten vom 17. Februar 2017 - online abrufbar
- Reinhard Kalb: Dullnraamer 2016: Nicht so fies wie das wahre Leben. In: Fürther Nachrichten vom 1. Februar 2016 - online abrufbar
- Reinhard Kalb: Dullnrammer: Viele Themen, wenig Sprengkraft. In: Fürther Nachrichten vom 9. Februar 2015 - online abrufbar
- Sabine Rempe: Dullnrammer: Kabarett in Zeiten der Selfie-Pest. In: Fürther Nachrichten vom 6. Februar 2015 - online abrufbar
- Reinhard Kalb: Nichts zu lachen für Honoratioren. In: Fürther Nachrichten vom 21. Februar 2014 - online abrufbar
- Peter Romir: Galliger Satire-Abend ohne Gardemädchen und Orden. In: Fürther Nachrichten vom 2. Februar 2013 - online abrufbar
- Sabine Rempe: Anarchie der Ratzen. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2013 - online abrufbar
- Mathias Boll: Kanalräumer versumpfen. In: Fürther Nachrichten vom 13. Februar 2012 - online abrufbar
- Anarcho-Fasching made in Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2012 - online abrufbar
- Matthias Boll: Die „Gorch Fock“ wird nicht versenkt. In: Fürther Nachrichten vom 3. März 2011 - online abrufbar
- Claudia Schuller: Der Freiherr und die Dings. In: Fürther Nachrichten vom 1. März 2011 - online abrufbar
- fn: Die Irrfahrt des Ost-Humanoiden. In: Fürther Nachrichten vom 8. Februar 2010 - online abrufbar
- fn: Die dunkle Seite des Fürther Faschings. In: Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2010 - online abrufbar
- fn: «Schalt’ die Glotze ein, dann könnt’ ich nur noch spei’n» In: Fürther Nachrichten vom 16. Februar 2009 - online abrufbar
- Marion Reinhardt: Witzig, aber anfangs ziemlich zäh. In: Fürther Nachrichten vom 28. Januar 2008 - online abrufbar
- fn: Närrischer Ernst. In: Fürther Nachrichten vom 12. Februar 2007 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- Dullnraamer im Internet
Einzelnachweise
- ↑ BR Fernsehen - Wir in Bayern - Was bedeutet das Wort Dullnaramer? Online abgerufen am 23. April 2020 | 22:40 Uhr - online abrufbar
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