Hermann Borkowsky (geb. 6. November 1894 in Fürth; gest. 12. Februar 1944 in Nowo Kairij/Russland[1]) war von Beruf Ingenieur.

Am 24. August 1914 trat Borkowsky als Kriegsfreiwilliger dem 7. Bay. Feldartillerie-Regiment bei und durchlief im 6. Reserve-Feldartillerie-Regiment die Ausbildung zum Geschützführer. Weitere Kampfeinsätze bzw. Stationen während des 1. Weltkrieges waren:

  • 1. März 1915: 2. Batterie des 7. Bay. Feldartillerie-Regiments
  • 1. Juni 1915: Gefreiter
  • 1. November 1915: Unteroffizier
  • 5. August 1916: Führer der 6. Batterie des 23. Bay. Feldartillerie-Regiments[2][3]

Nach Ende des 1. Weltkrieges radikalisierte sich Borkowsky und war als Mitglied im Freikorps Oberland Teilnehmer am Hitlerputsch in München am 8./9. November 1923. Der Freikorps Oberland war während der Weimarer Republik, neben anderen freiwilligen Wehrverbänden, ein sog. Freiwilligenkorps, aus dem sich ab 1921 der Kern der Sturmabteilung (SA) in Bayern rekrutierte. Die Organisation stand der rechtsextremen Thule-Gesellschaft nahe und kämpfte u. a. mit Waffengewalt gegen die Münchner Räterepublik 1919.

Hermann Borkowsky wurde die Gefolgschaft zum Separatistenführer Franz-Josef Heinz (Heinz-Orbis) im Wittelsbacher Hof in Speyer nachgesagt. Heinz stand für die Autonomiebewegung der Pfalz als Verband der Rheinischen Republik mit dem Ziel der Schaffung eines eigenständigen Staates, welcher sich an Frankreich anlehnt. Die Ermordung von Heinz am 9. Januar 1924, vermutlich unter Billigung der damaligen bayerischen Regierung, wurde später von der nationalsozialistischen Propaganda als legaler Akt der Staastnothilfe deklariert - und die Attentäter zu Volkshelden stilisiert.

Borkowksy wurde 1929 zweiter Beisitzer im Vorstand des Bundes Oberland und zog erneut in den Krieg. 1942 wurde er Führer der III. Abteilung des Artillerieregiments 198, zuletzt bekleidete der den Rang eines Oberstleutnants[4]. Seine letzte Heimatadresse war Tschenkau Nr. 31 im Protektorat Böhmen (heute Čenkov u Bechyně).

Borkowsky fand den Tod am 12. Februar 1944 in Nowo Kairij (Russland)[5] durch Fliegerbeschuss, er wurde dort in einem Einzelgrab bestattet.[1]

Auszeichnungen

Für die frühe Mitgliedschaft in der NSDAP, vor allem aber für die Teilnahme am Hitlerputsch in München 1923, erhielt Borkowsky den Blutorden (Nr. 284) der NSDAP.

Literatur

  • Peter Schuster: Oberländer - Hermann Borkowsky, Verlag Nation & Wissen, Riesa, 2017, S. 69

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bundesarchiv Berlin, Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939–1945 (–1948), Kartei B 563-2
  2. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 13272, 1
  3. Die Angabe Nr. 26 in Peter Schuster: Oberländer, Hermann Borkowsky, Nation & Wissen Verlag, Riesa, 2017, S. 69 ist ein Druckfehler.
  4. nach den Todesangaben des Bundesarchivs gem. Kartei B 563-2 war der Dienstgrad Oberst
  5. Angabe und Schreibweise nach Karteikarte B 563-2; vermutlich handelt es sich hier um den Ort Новокаиры (heute transliteriert zu Nowokajiry) am Westufer des südlichen Dnepr-Laufs in der Ukraine, zu dem Zeitpunkt fanden dort Kämpfe im Zusammenhang der Dnepr-Karpaten-Operation statt

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