Der Poculator ist ein Doppelbock-Starkbier und wurde 1884 zum ersten Mal von Johann Geismann gebraut. Unter Poculator versteht man auch die gleichnamigen Feste im Geismannsaal anläßlich der Ausschank des berühmtesten Fürther Bieres.

  • "Geismann ist jedem Fürther Kind unvergesslich, denn er braute ein Frühlings-Doppelbier, einen Salvator, der den Münchener nach Urteil von Kennern an Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit übertraf und die Großeltern alljährlich in den Zustand freudig-verklärter Begeisterung versetzte. Das Getränk war von leicht abführender Wirkung und man war es seiner Gesundheit schuldig, den Salvator mitzumachen, wie der Ausdruck lautete." -- Prof. Hermann Glockner
Werbung für den Poculator
  • "Die Teilnahme am Poculator-Ausschank im Geismannsaal (dem Faschingsende folgend) gehört zu den Freuden im Fürther Jahresverlauf." -- Dr. Adolf Schwammberger [1]


Poculator - Bier

Der 1883 - 1884 von Johann Geismann in dessen Brauerei kreierte Doppelbock trug anfänglich den Namen "Salvator", in Rechtsstreitigkeiten setzte die Münchner Paulaner-Brauerei vor Gericht durch, das Wort sei keine Gattungs- sondern eine Markenbezeichnung. So ging man offiziell zur Bezeichnung "Frühlings-Doppelbier" über, während die Bevölkerung weiterhin vom "Salvator" sprach, ehe man 1913 die Bezeichnung "Poculator" einführte[2]. Obwohl auch zu Patrizier-Zeiten lange nach den Fusionen noch weiter Poculator gebraut worden war ging mit dem Abriss des Geismannsaals auch der Poculator unter, da Saal und Starkbierfest zu einer Einheit geworden waren.

Poculator - Fest im Geismannsaal

 
Der Geismannsaal im prächtigen Vorkriegszustand.

Während die erste Ausschank im März 1884 im Geismann-Bräustübl (vor dessen Neubau) stattfand, überstieg der Andrang sofort die Kapazitäten der Brauerei-Lokalitäten, sodass man erst in die zum "Festsaal" umdeklarierte Faßhalle umzug, dann mit einem Zelt Abhilfe schuf, ehe man 1896 den Geismannsaal eröffnete [2] [1]. Bis zu dessen Abriss wurde hier alljährlich der Poculator gefeiert.

Revival in der "Geismannhalle"

Erst ab dem Jahr 2006 fand auf Initiative von Volker Heißmann und Festwirt Hermann Murr wieder zwei Mal ein Poculator-Fest statt[3]. In Remineszens auf den legendären Geismannsaal trägt das Zelt auf der Fürther Freiheit den Namen "Geismannhalle" und ist mit historischen Fotografien von Geismann -Brauerei und - Saal ausgestaltet.

Quelle

  1. 1,0 1,1 Dr. Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 288
  2. 2,0 2,1 Felix Geismann: Die Geschichte der Brauerei Geismann, 2008
  3. "Fürther Tradition wiederbelebt", Artikel vom 3. Februar 2006, hier abrufbar

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