"Fürther Megille", ist die volkstümliche Bezeichnung des Purimspiels "Esther oder die belohnte Tugend" [1] des Fürther Kupferstecher und Zeichen-, bzw. Schreiblehrers im Umfeld der Fürther Talmudschule, Joseph Herz. Diese Megille [2] wurde fünf Mal aufgelegt:

Inhaltlich ist das Geschehen des biblischen Buches Esther mit lokalen Anspielungen nacherzählt. Die Sprache ist nicht Hochdeutsch, sondern die Umgangssprache der jüdischen Fürther. Es ist dies der Fürther Dialekt mit Hebraismen durchsetzt, ein Sonderform des West-Jiddischen [5].

Einzelnachweise

  1. אסתר, אדער דיא בעלאהנטע טוגענד = Deutscher Titel in hebräischen Lettern
  2. "Megille" kommt vom hebr. Wort "Megilah" (= Buchrolle), bezeichnet ein Buch in Form einer Pergamentrolle und wurde schließlich auf das biblische Buch Esther reduziert; siehe Alfred Klepsch: "Westjiddisches Wörterbuch - Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken", Bd. 1, 2004, Seite 32
  3. Faksimile als Teil einer sprachwissenschaftlichen Untersuchung von R. Copeland und N. Süsskind
  4. in:"Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths"
  5. transkribierte Textbeispiele bei Ane Kleine (Trier): "Florilegium zur jiddischen Phonetik. Eine Zeitreise." in Walter Röll, Simon Neuberg: "Jiddische Philologie: Festschrift für Erika Timm", 2015, ab Seite 54 (unten) ff online verfügbar

Siehe auch

Weblinks

  • Alfred Klepsch: "Aussterben und Fortleben des Jiddischen in Franken" pdf-Datei