Klaus Schmidt (15. Januar 1938 in Teplitz; gest. 2021 in Berlin) war ein bildender Künstler. In Fürth war unter seinem Künstlernamen „Whisky-Schmidt“ oder den von ihm selbst gewählten Namen „Klaus von Teplitz“ besser bekannt.

Schmidt studierte zunächst nach dem Abitur die Englische Sprache und schloß das Studium als Diplom-Dolmetscher ab. Anschließend wechselte er in den 1960er Jahren an die Münchner Kunstakademie - unter den bekannten Künstler und Hochschullehrer Oskar Kokoschka, der offensichtlich viel von seinem künstlerischen Talent schätze. Nach seiner Münchner Zeit kam Schmidt nach Fürth und lehrte als als Pädagoge und Kunsterzieher in den 1970er Jahren an dem Hardenberg-Gymnasium in der Südstadt. Der dort bei den Schülern beliebte Lehrer bekam zunehmend Schwierigkeiten im Lehramt, bis er seine berufliche Laufbahn als Pädagoge aufgab, als man Ihm eine „psychopathologische Persönlichkeitsstruktur“ nachweisen wollte.

Im Anschluss lebte Schmidt als freischaffender Künstler in der Würzburger Straße 9 (ehemals Zur blauen Glocke), und war als Fürther Unikum in breiten Teilen der Bevölkerung bekannt. Insbesondere seine nächtlichen Trinkgelagen in der Wolfsschlucht oder in der Amm´schen Wirtschaft sind vielen noch in Erinnerung, die ihn persönlich kannten. Als Ihm Fürth „zu klein“ wurde, zog Schmidt zunächst nach Prag - später nach Berlin - wo er im Alter von 83 Jahren in seinem Wohn-Atelier Anfang 2021 verstarb.

Gemälde Schmidts sind noch in der Amm´schen Wirtschaft und in der Gaststätte Stadt Venedig zu sehen.

Zeitzeugenaussagen

Im Nachruf zu seinem Tod erschienen im September 2021 einige Anekdoten, die ehemalige Mitschüler und der Autor des Nachrufes - Bernd Noack - im Artikel mit verwendeten. Unter anderem wurden diese Geschichten über Ihn erzählt:

  • Es war Wandertag. Der Klassenlehrer bestellte uns, Schüler des Hardenberg-Gymnasiums, für neun Uhr in die Südstadt ein, „Café Beuschel“. Dort fuhr er mit dem Taxi vor, gab uns ein paar Anstandsinstruktionen und schickte uns in alle Winde. Der Lehrer verschwand im Lokal, wo schon eine Gruppe anderer honoriger Lehrkräfte mit dem Frühschoppen auf ihn wartete.
  • Man sah ihn, den stets schwarz gekleideten Roth-Händle-Raucher, nur zu Beginn und Ende der Doppelstunden. Er gab Order, was und wie zu zeichnen oder zu machen war, dann verschwand er hinter einer Mauer aus Glasbausteinen in seinem Kabinett, wo eine riesige steinerne Madonna neben anderen obskuren Dingen stand.
  • Das absurde Ende seiner Pädagogischen Laufbahn „nahm er als Auszeichnung in einer Gesellschaft, die ihm schon immer höchst suspekt erschien“.[1]
  • Mein erster Klassenlehrer am Hardenberg. Musste als Klassensprecher, in der 5.Klasse, immer Rothhändle und "Getränke" besorgen im damals noch existierenden Kiosk an der Kirche!! [2]
  • Klaus von Teplitz hätte das Zeug zum Ruhm. Er hätte ihn auch verdient. Er müßte nur noch bemerkt werden, die Bilder wären ja da. Sie müßten nur ausgestellt werden. Fünfhundert Großformate in Öl. Alles Zeitthemen." Aber Teplitz sei am Ende. Abgemagert zum Gerippe. Depressivst seit Monaten. Verlasse das Atelier nicht mehr. Ich hatte mit ihm noch telefoniert, er hatte fast schon zugesagt, zur Lesung zu kommen (nur ein paar Meter weiter wohnt er ja), aber er kam nicht.[3]

Lokalberichterstattung

  • Bernd Noack: Der Sinnsucher. Der Künstler und Pädagoge Klaus Schmidt ist tot.. In: Fürther Nachrichten vom 3. September 2021, S. 32 (Druckausgabe)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bernd Noack: Der Sinnsucher. In: Fürther Nachrichten vom 3. September 2021
  2. W. König, Facebook vom 3. September 2021
  3. Peter Hodina: Gegenprägungen. In: Aurora - Magazin für Kultur, Wissen und Gesellschaft, online abgerufen am 3. September 2021, 13:57 Uhr

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