Georg Groß (geb. 19. April 1877 in Überruhr, Bezirksamt Essen/Provinz Rheinland[1]; gest. 28. Mai 1918 in Vieille-Chapelle/Frankreich[2]) war ein Fürther Architekt.

Leben

Georg Groß kam als Sohn des Bergmanns und späteren Maurermeisters Wilhelm Groß (1840–1915) und seiner Ehefrau Maria, geborene Wick (1846–1930) im Steinkohlenbergbauort Überruhr, Haus Nr. 1:23 im Ortsteil Hinsel, heute ein Stadtteil von Essen, zur Welt.[1] Seine Eltern stammten aus dem Westerwald im Herzogtum Nassau, heirateten 1867 auch dort, und lebten später wohl nur begrenzte Zeit in Überruhr.

Um 1905 nahm Groß im Fürther Stadtbauamt die Stelle eines Architekten an. Zusammen mit Max Ebert als Teilhaber gründete er 1909 das Fürther Architekturbüro Ebert und Groß.[3]

Im Ersten Weltkrieg musste er als Angehöriger des ungedienten Landsturms am 25. September 1915 zum Ersatzbataillon des kgl. bay. 4. Pionierbataillons in Ingolstadt, Rekrutendepot III einrücken. Nach erfolgter Ausbildung wurde Groß Mitte Januar 1916 zur 4. Kompanie des 4. Pionierbataillons versetzt, dann aber am 25. des Monats entlassen und bis Ende Februar 1916 zurückgestellt. Zum 1. März 1916 hatte er sich dort wieder einzufinden, wurde dann am Monatsende wiederum entlassen und zurückgestellt.

Am 1. September 1916 wurde er zum Ersatzbataillon des kgl. bay. Reserve-Infanterieregiments Nr. 6 in Fürth, Rekrutendepot II eingezogen, dort am 23. September vereidigt und Ende November der 2. Ersatzkompanie zugeteilt. In dieser Einheit nahm er im Juni 1917 an einem Nahkampfkurs teil, bei dem er u. a. im Werfen scharfer Stiel- und Eierhandgranaten ausgebildet wurde.

Dann aber, am 10. Juli 1917, wurde Groß zu einer Technischen Sonderformation, der Vermessungs-Abteilung 9, abgestellt, bei der er vom 12. Juli bis 9. Februar 1918 an Stellungskämpfen in Französisch-Flandern und Artois teilnahm. Am 9. Februar versetzte man ihn zur Vermessungs-Abteilung 11, er war aber weiter in Stellungskämpfen dieser Gegend eingebunden. Während der deutschen Frühjahrsoffensive an der Westfront war Groß in der Zeit vom 9. bis 18. April 1918 in der Schlacht bei Armentieres eingesetzt, danach folgten wieder Stellungskämpfe in Franz.-Flandern und Artois.

Am 28. Mai 1918 um 13:30 Uhr kam er durch einen „Granatvolltreffer“ ums Leben.[2]

Georg Groß ruht auf der Kriegsgräberstätte in Wavrin bei Lille/Nordfrankreich, Grablage Block 6, Grab 97.[4]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
FeuerwacheStädtische FeuerwacheGeorg Groß1908D-5-63-000-650Jugendstil
Königswarterstraße 20VillaGeorg GroßKarl Gran1909D-5-63-000-677Jugendstil

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Geburtsregistereintrag Standesamt Steele-Land (Essen) Nr. 50/1877 gemäß Mitteilung Tagebuch-Nr. 41-3-2825/21 des Hauses der Essener Geschichte/Stadtarchiv vom 3. Januar 2022
  2. 2,0 2,1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 8084, 6; 8118, 7; 16735, 1; 16756, 1; 20498, 1; 20505, 3
  3. Georg Groß in: Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenregister | Grobe – Growaldonline
  4. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kriegsgräberstätte Wavrin, Frankreich, Département Nord, Grablage Georg Gross – online