Die Furt Fürth, war die strategisch wichtige und verkehrsgünstige Furt durch die Rednitz.

Eine vermutete Trasse der mittelalterlichen Via Publica, die Achse Gustavstraße-Angerstraße-Kapellenruh schneidet sich mit der Rednitz im Bereich der heutigen Dietrich-Bonhoeffer-Brücke, wo damit eventuell die namensgebende Furt war
Beispiel einer künstlichen Furt, Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Eine Furt stellt die einfachste Art der Gewässerüberquerung dar. Sie wird an vorhandenen Untiefen und Flachstellen angelegt und ist meist an Übergangsstellen zwischen gegenläufigen Flussbögen zu finden [1], was jedoch in Fürth - auch nach historischen Kartenwerken - an den in Frage kommenden Stellen wahrscheinlich nicht der Fall war.

Die Fürther Furt lag nicht weit vom Zusammenfluss der beiden Flüsse Rednitz und Pegnitz, und auf der wichtigen Reichsstrecke von Frankfurt am Main über Würzburg nach Regensburg (Via Publica).

Sie war Anlass, bei der Fränkischen Landnahme nahe bei ihr einen Königsort zu gründen, der dann einfach den Namen "Furt" - "Fürth" bekam.

Heute ist nicht mehr bekannt wo die Furt lag, entweder nahe der heutigen "Maxbrücke" oder bei der heutigen "Dietrich-Bonhoeffer-Brücke", nahe der Kapellenruh. Die Rednitz bildete mehrere Furten und durch den festen Flussgrund aus Blasensandstein war ein gutes Durchqueren möglich.

Auch über die Pegnitz gab es eine Furt, etwa bei der heutigen "Ludwigsbrücke".

Gegenmeinung: Die These von der Furt als Ursprung von Fürth mit einer Trasse vom jetzigen Eigenen Heim über den Wiesengrund mit der Kapellenruh (frühere Kapelle St. Martin) über den Rednitz-Fluss hinauf zur (heutigen) Angerstraße und dort in die Gustavstraße zu erklären, findet keinerlei Stütze in den historischen Quellen. Auch dass die Feldstraße Ausgangspunkt von der Hochfläche hinab ins Tal war, widerspricht allen früheren Erkenntnissen. Vielmehr ist es doch so, dass vom Flussübergang bei der seichten Stelle (heute unterhalb des Kulturforums) es sich dann anbot, die leichtere Steigung bei der späteren Schützengasse (heutige Wilhelm-Löhe-Straße) zu nehmen. Dann kam man in die flache Untere Königstraße und von dort zum Marktplatz und dann in die Bauerngasse (Gustavstraße).

Ausgangspunkt war somit die Höhe bei der Martersäule. Von dort ging es Richtung Burgfarrnbach bzw. hinunter zum Fluss. Davon gibt es alte Stiche, dass dort oben die Wanderer standen bzw. Fuhrwerke, und dann die Wolfsschlucht hinunter zum Fluss gelangten bzw. umgekehrt von der dortigen Furt hinauf zu dem Flurdenkmal.

Wenn heute die Gästeführer/Stadtführer an der Maxstraße, als Beginn des Altstadt-Rundgangs, den Geschichtsinteressierten erzählen, hier sei der Ursprung von Fürth, so sollten sie doch Erklärungen im obigen Sinne hinzusetzen. **)


Literatur

  • Alexander Mayer: Wo lag die Furt?. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 39, 2005 - im Internet
  • Alexander Mayer: Verortung von Geschichte - Überlegungen zu den Ursprüngen Fürths. Fürth 2006. - im Internet.
    • ) Gegenmeinung: Peter Frank, 3. März 2022.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wasserwirtschaftsamt Ansbach: Informationstafel am wasserwirtschaftlichen Lehrpfad am Gelände des Fränkischen Freilandmuseums in Bad Windsheim