Luise Helene Margarethe Strobl, geb. Geismann, (geb. 8. Dezember 1894 in Fürth; gest. 17. September 1979 in Nürnberg) war Direktorin der Fürther Gewerbeschule und stellvertretende Vorsitzende der Fürther Arbeiterwohlfahrt.

Leben und Wirken

Luise Geismann wurde 1894 als drittes Kind und jüngste Tochter des Brauereibesitzers Johann Geismann und dessen Frau Elisabeth geb. Reusch geboren. Sie absolvierte 1910 die Städtische höhere Mädchenschule und bis 1912 das Seminar für den Volksschuldienst.

Zum 1. September 1917 wurde sie Volksschullehrerin in München. Frieda Fronmüller erwähnte später einmal, diesen Umzug hätte Geismann auch deshalb vollzogen, um dem revolutionären Treiben in München näher zu sein. Zum 1. September 1919 wechselte Geismann nach Fürth.

In den Krisenjahren 1931/32 gab Strobl Kurse für jugendliche Erwerbslose. Während des Dritten Reichs war sie Mitglied der oppositionellen Gruppe "Bekennende Kirche". 1938 trat sie in das Deutsche Rote Kreuz ein. Vom 1. Juni 1949 bis zum 31. August 1960 war Strobl Direktorin der Gewerbeschule Fürth. Ihre Verabschiedung fand am 7. August 1960 mit einer Feier im Berolzheimerianum statt.

Bis zu ihrem altersbedingten Ausscheiden 1972 war Strobl Vorstandsmitglied der Arbeiterwohlfahrt. Für ihr soziales Engagement, v. a. die Gründung der Altenclubs der AWO, wurde sie am 4. Februar 1974 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


Zitate

„Und nun ist, so recht elegant und stets nobel.
Unsere Dritte: die liebe Frau Strobl!
Drunten in Fürth da ist sie bekannt
und wird oft in Zeitungen ehrend genannt
Weil sie für die Schulen und auch für die Alten
Stets hatte ein mitfühlendes Herz sich erhalten!
(...)
Wir aber finden in unserem Kreise
Besonders erquicklich die nüchterne Weise
In der sie die Menschen und Dinge betrachtet.
Und alles Geschwollene gründlich verachtet.
Auch sagt sie wenn etwas passiert irgendwo
»Das wissen wir doch, das war immer schon so!
Und nichts kann man ändern auf solch einer Welt,
Und wenn uns auch vieles so gar nicht gefällt!«
Doch heimlich da hilft sie so viel sie nur kann;
Sie sagt nix, sie tut's nur; man sieht's ihr nicht an!
Sie sitzt oft nur da und beobachtet scharf
Und sagt dann was Treffendes, je nach Bedarf!“

Frieda Fronmüller: »Zum 21. November 1974«

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