Tsevi Hirsch Kaydanover

Version vom 3. August 2022, 17:36 Uhr von Chrischmi (Diskussion | Beiträge) (Chrischmi verschob die Seite Tsevi Hirsch nach Tsevi Hirsch Kaydanover: Fehlender Familienname)

Tsevi Hirsch Kaydanover (auch auch Zwi Hirsh, Ṣevî Hirš Koidanower, קאידנור, צבי הירש, geb. 1648 [1]in Wilna; gest. 23. März 1712 in Frankfurt/Main), Sohn des Rabbiners Aron Samuel Kaydanover[2], wuchs in Kurów auf, ging 1659 mit seinem Vater nach Nikolsburg und 1660 nach Fürth. 1667 begleitete er ihn nach Frankfurt am Main. Dort war er später auch Rabbi.

Werke

Tsevi Hirsch Kaydanover schrieb das Buch: Kav ha-yashar (ספר קב הישר)[3], eines der einflussreichsten und am weitesten verbreiteten Werke der jüdischen Moralliteratur, das in Hebräisch wie auch in einer jiddischen Übersetzung immer wieder gedruckt wurde; erstmals veröffentlicht 1705, also erst sieben Jahre vor seinem Tod. Es behandelt u.a. Fragen der "Kleyder-Ordnungen". Dazu auch: weitere Verfügungen zu Kleiderordnung in Fürth[4]. Vermutlich haben diese Ausführungen nicht wenig Einfluss auf das Fürther Tekunos-Büchlein genommen.
In dem Buch wird auch das Familienschicksal während des Chmelnyzkyj-Aufstandes und des [wikipedia:Zweiter Nordischer Krieg|schwedischen Krieges]] beschrieben. Tsevi Hirsch Kaydanover schildert darin wie er mit seinem Sohn in Sluzk wegen einer falschen Anschuldigung im Gefängnis landete und dort gefoltert wurde.

Tsevi Hirsch Kaydanover war später Rabbi in Frankfurt am Main.

Einzelnachweise

  1. alternatives Geburtsdatum nach wikipedia: 1655
  2. alle biographischen Angaben nach Geni
  3. Der Titel bedeutet „ein ehrlicher Teil“, aber die Buchstaben des ersten Wortes entsprechen der Zahl 102, die die Anzahl der Kapitel im Buch und der Zahlenwert von Tsevi, seinem Vornamen, ist; der Zahlenwert des zweiten Wortes entspricht dem seines zweiten Namens, Hirsch
  4. "Ein Kapitel seiner Moralschrift widmet Kaidanover der Frage der frommen und sittsamen Kleidung, vor allem bei Frauen, die sittsamer sein müssten als jüdische Männer, da auch sie durch ihre Frömmigkeit teilhaben an der Erlösung des jüdischen Volkes. Daher warnt er davor, den Moden der Christen zu folgen. Außerdem warnt er vor dem Neid und Hass der nichtjüdischen Bevölkerung, die vornehme Kleidung heraufbeschwören würde, und hebt hervor, dass schwarze Kleidung der Trauer wegen der Zerstörung des Tempels in Jerusalem und dem Exil des jüdischen Volkes angemessen wäre." Siehe Cornelia Aust: Essay zu Jüdische Kleiderordnungen: Die visuelle Ordnung der frühneuzeitlichen Gesellschaft, darin: "Die Diskussion um Kleidung und Luxus", online verfügbar

Siehe auch

weblinks

Bilder