Adolph Schönwald (geb. 1770, gest. 20. Mai 1848 in Fürth) aus Königsberg war von Beruf Kammersekretär in preußischen Diensten und ab bayerischer Zeit im Ruhestand, da er sich nicht in den Staatsdienst übernehmen ließ. Daneben war Schönwald ehrenamtlich bei der Fürther Bürgerwehr und ab 1818 2. Bürgermeister.

Im Alter von 20 Jahren ging er als Quartiermeister zu den preußischen Husaren und wurde nach 6 Jahren als Referendar an die Domänenkanzlei nach Ansbach berufen[1], später (1801) war er in der "Ansbachschen Krieges- und Domainen-Kammer" Kammer-Sekretär.[2]

Im Jahr 1807 wurden zwei Bürgermilitärbataillone nebst Schützenkorps in Fürth aufgestellt. Schönwald war Mitglied des 1. Bataillons im Rang eines Majors.[3] Am 10. Februar 1812, Schönwald war inzwischen Mitglied des Infanterie-Regiments der Nationalgarde dritter Klasse und im Rang Oberstleutnant, wird er in den nächst höheren Rang zum Oberst befördert.[4]

Am 17. November 1818 wurde der neue Magistrat feierlich eingesetzt. Die neuen Bürgermeister der Stadt Fürth wurden durch den Regierungsrat Bezold in Amt und Würden genommen. 1. Bürgermeister wurde Franz Joseph von Bäumen mit einem Gehalt von 1.500 Gulden, der bisher Kreis- und Rechtsrat war. Zum 2. Bürgermeister wurde Schönwald mit einem Gehalt von 600 Gulden. Schönwald wurde ebenfalls mit den Bautätigkeiten der Stadt Fürth betraut.

Nach der Wahl ging man im Zug durch eine in Parade aufgestelltes Landeswehrregiment zur Kirche, bei dem selbstverständlich alle Staatsbeamten sich ebenfalls befanden. Im Anschluss wechselte man in den Gasthof Zum Kronprinzen von Preußen am Kohlenmarkt 2.[5]

Neben seinem Engagement für den Bau der Auferstehungskirche 1825/26 erwarb sich Schönwald große Verdienste für den Bau des Rathauses. Schönwald verhandelte mit Friedrich von Gärtner über die raschere Planfertigung durch seinen Mitarbeiter Friedrich Bürklein, um so die königliche Genehmigung rasch zu erhalten. Ebenfalls ist auf seine Initiative - gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister von Bäumen - der Englische Garten geplant und 1827 realisiert worden.

Am 20. Mai 1848 starb Schönwald 78-jährig an Altersschwäche und "Brustwassersucht". Die Beerdigung erfolgte am 23. Mai 1848 in Fürth.[6]

Sein Nachfolger wurde am 15. Juni 1848 der Kaufmann Martin Mayer.

Ergänzungen (Recherche Peter Frank): Schönwald, Adolph, Zweiter Bürgermeister der Stadt Fürth ab 1818 bis 1848, verst. am 20.05.1848: Als bei den Wahlen des Magistrats durch die Gemeindebevollmächtigten 1818 zwei Bürgermeister an die Spitze der Stadtverwaltung berufen wurden, wurde neben dem 1. Bürgermeister Bäumen als 2. Bürgermeister Adolph Schönwald berufen. Seine 6-jährige Amtszeit laut Gemeindeedikt vom Mai 1818 lief 1824 ab. Schönwald wurde wiedergewählt aufgrund des Vertrauens der Gemeinde "in die bewährten vorzüglichen Geschäftskenntnisse und in den beharrlichen Diensteifer". So lautete es in der königlichen Bestätigung vom 14. Oktober 1824. Die Stadt Fürth ernannte ihn als Beamten auf Lebenszeit. Nach 30-jähriger Amtstätigkeit mit 78 Jahren konnte Schönwald sein Amt nicht mehr wahrnehmen. Am 4. Mai 1848 beantragte der 1. Bgm. Bäumen bei der Regierung von Mittelfranken die Anstellung eines rechtskundigen Funktionärs, weil Schönwald seit 5 Monaten wegen Altersschwäche und Brustwassersucht krank darniederliege, er aber nicht um Ruhestandsversetzung nachgesucht habe. Am 20. Mai 1848 verstarb Schönwald, worüber der Polizeirottmeister dem 1. Bürgermeister Bericht erstattete: Der II. Herr Bürgermeister Adolph Schönwald habe nach 6-monatigen Krankenlager früh um 6 Uhr den Geist aufgegeben. Derselbe sei kinderlos und hinterlasse ein Witwe (Maria Schönwald, geb. Keck). Die Wohnung war in der Alexanderstraße (lt. Adressbuch). Die Witwe berief sich auf einen Gehaltsbezug ihres verstorbenen Mannes von 1000 Gulden. Sie beantragte eine Pension von 200 Gulden aus der Kommunalkasse, was ihr auch vom Gremium der Gemeindebevollmächtigten gewährt wurde. Frau Schönwald verstarb im März 1867.


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. "Fürther Tagblatt" vom 24. Mai 1848
  2. Addreßhandbuch für die fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth, 1801 - online
  3. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 213
  4. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 219 f.
  5. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 232 f.
  6. Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 281