Martha Krautheimer
- Vorname
- Martha Klara
- Nachname
- Krautheimer
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 1875
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1967
- Todesort
- Lugano
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anna Landmann Steuerwald | Schwester |
Franz Ehrlich | 2. Ehemann |
Lotte Fridman | Tochter aus 1. Ehe |
Nathan Krautheimer | 1. Ehemann |
Paul Ehrlich | Sohn aus 2. Ehe |
Richard Krautheimer | Sohn aus 1. Ehe |
Sophie Krautheimer | Tochter aus 1. Ehe |
Martha Klara Ehrlich, geborene Landmann, verwitwete Krautheimer (geb. 1875 in Fürth, gest. 1967 in Lugano/Schweiz) stammte aus der Hopfenhändlerfamilie Ernst und Pauline Landmann. Sie war zwei Mal verheiratet, aus beiden Ehen stammten sechs Kinder.
Leben und Wirken
Martha Landmann besuchte die höhere Schule, in der sie u.a. Unterricht in Französisch, Englisch, Musik und Zeichnen hatte. Im Alter von 20 Jahren heiratete die "höhere Tochter" 1895 den Kaufmann Nathan Krautheimer. Die erstgeborenen Zwillinge starben bereits kurz nach der Geburt. Dies veranlasste die Familie Krautheimer vermutlich später, sich für bessere Lebensbedingungen von Kleinkindern einzusetzen. Bis 1901 kamen drei weitere Kinder auf die Welt: Richard, Sophie und Lotte Krautheimer. Als ihr Ehemann 1910 überraschend mit nur 56 Jahren verstarb, hinterließ er ein Testament, in dem u. a. auch 60.000 Mark für einen sozialen Zweck festgelegt waren. Martha Krautheimer zögerte nicht und stiftete der Stadt das Geld zur Errichtung einer weiteren Krippenanstalt. Dabei erhöhte sie den Betrag um weitere 3.500 Mark. Nach Verhandlungen mit der Stadt Fürth um 1910 einigte man sich über das Baufeld in unmittelbarer Nähe zum Nathanstift.
1912 eröffnete sie die von ihrem 1910 verstorbenen Ehemann testamentarisch verfügte Krautheimer-Krippe. Dabei legte sie fest, dass die Einrichtung nicht nur für ehelich geborene Kinder genutzt werden durfte, sondern auch für unverheiratete Mütter und deren Kinder. Zusätzlich unterstützte sie finanziell die Einrichtung regelmäßig, da das Anfangskapital nie für den laufenden Betrieb reichte.
Im Jahr 1913 heiratete Martha Krautheimer erneut. Es handelte sich dabei um den Schuhfabrikanten Franz Ehrlich. Aus der Ehe stammt der Sohn Paul Ehrlich.
Zeit des Nationalsozialismus
Wie bei allen ehem. jüdischen Stiftern in Fürth wurde auch die Familie Krautheimer durch die Nationalsozialisten bedrängt und verfolgt. Martha Ehrlich emigrierte bereits 1932 nach Schweden zu Verwandten. Das Schuhgeschäft des Ehemanns hatte zuvor Konkurs anmelden müssen. 1935 wurde der Stiftername getilgt, sodass spätestens ab 1938 die Einrichtung nur noch unter dem Namen "Kleinkinder- und Säuglingsheim" firmierte. Erst am 26. Mai 1945 wurde die Einrichtung nach der Stifterfamilie wieder zurückbenannt.
Martha Ehrlich, bereits erneut verwitwet, starb im Alter von 92 Jahren in Lugano in der Schweiz.
Literatur
- Franger, Gaby: Martha Krautheimer, in: Bedeutende Fürther Frauen, Fürth, 2009, S. 14
Lokalberichterstattung
- Sabine Rempe: Das Lebenswerk von Martha Krautheimer. In: Fürther Nachrichten vom 10. September 2022 (Druckausgabe)