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Sechste Periode (1707—1708).

die Judenuntersuchungen, mit einer Geldstrafe aus, diesmal mit 6000 fl. Außerdem erklärten die Juden ihre „Submission" und versprachen, sich der Judenordnung zu unterwerfen, die Ansbach gab. Die wichtigsten Punkte für letztere waren: Nothwendigkeit des Consenses der Ansbacher Regierung für die Aufnahme eines Juden in Fürth, das Berufungsrecht von dem jüdischen Unter­ gerichte an das christliche Obergericht, Aufnahmsgebühr, Ab­ hängigkeit der Parnoffen-Wahl von der Genehmigung der Re­ gierung, Parität der Ansbacher und domprobsteilichen Juden bei den Wahlen. Der Streit hierüber mit der Domprobstei dauerte noch gegen acht Jahre fort."') — Ein Kriminalfall machte im Oktober 1707 großes Aufsehen in Fürth- und Umgegend. Der brandenburg-bayreuthische Forstmeister G. H. Stechow aus Kalchreuth und der Dreikönigwirth Rößler, beide vorher gute Freunde, kamen im rothen Roß zu Fürth in hitzigen Streit, wurden aber durch die übrigen Anwesenden beruhigt und schein­ bar ausgesöhnt. Stechow war schon auf dem Heimwege bis Poppenreuth gekommen, als ihn Wuth und Rachelust auf's Neue ergriff; er kehrte nach Fürth zurück und ritt dem Rößler nach. In dem Thale bei Muggenhof erreichte er ihn und erschoß ihn in seiner Kutsche. Gemäß Urtheil vom 4. November des gleichen Jahres wurde er an derselben Stelle, wo er den Mord begangen hatte, enthauptet, sein Körper daselbst vergraben und der Kopf auf einen Pfahl gesteckt. Die Exekution verrichtete der damalige Fallmeistereibesitzer Schmidt zu Fürth, der vorher Scharfrichter in Nürnberg gewesen war, und seinem Sohne diese Stelle ab­ getreten hatte. In der zweiten Nacht darauf war der Kopf vom Pfahl entwendet und Niemand erfuhr, wohin er gekommen. Auch der übrige Körper des Enthaupteten wurde ausgegraben. Stechow hatte eine Bäckerstochter von Fürth zum Weibe.'")

1708

Elkana Fränkel, der als Fürther Parnoß einen Gehalt von 200 Gulden bezogen hatte, wurde 1708 Oberparnoß in Ansbach und immer einflußreicher bei dem Markgrafen?") Im Oktober dieses Jahres starb der Rabbiner zu Fürth, Samuel Bärmann, Sohn des Seckel Fränkel, Vetter, aber Gegner des Elkana Fränkel.'") — Um diese Zeit lebte ein vr. weck. Johann Samuel Schoder dahier.'") — Nachdem schon lange Zeit im Ansbacher Fürstenthume laute Klagen über den Wucher der