Abraham Schweizer (geb. 4. April 1810; gest. 23. Juli 1866), Sohn des Meir b(en) Mendel und dessen Ehefrau Malka b(at) Wolf, war ein Fürther Gürtlermeister, kurzzeitig Industriespion und Stahlbrillenfabrikant.

Schweizer erlernte ursprünglich den Beruf des Gürtlers (Bearbeitung und Verformung von Metallen zur Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckgegenständen) und ließ sich nach seinen Wanderjahren um 1840 in Fürth nieder, wo er mit der Produktion von Messingbrillen begann. Er gehörte zu den wenigen jüdischen Handwerksmeistern in Bayern bzw. Mittelfranken; für Mittelfranken lassen sich 1844 gerade fünf jüdische Gürtlermeister nachweisen.[1]

Im Mai 1852 war er nach Paris gegangen, um dort "Industriespionage" zu betreiben, wurde aber immer wieder entlassen. Er gründete schließlich 1852 gemeinsam mit Eduard Buverier, einem Pariser Unternehmer, bei dem er zuvor wegen Spionage ebenfalls entlassen worden war, die Brillenfabrik Abraham Schweizer in der Fürther Alexanderstraße.

Innerhalb von 14 Jahren gelang es Abraham Schweizer mit Fleiß und Ausdauer, eine erfolgreiche Brillenfabrik aufzubauen. Trotz vielfältiger Bemühungen und Anregungen seinerseits gelang es ihm jedoch nicht, die Stahlbrillenfabrikation im großen, industriellen Rahmen in Fürth heimisch zu machen.[2]

1864 baute er ein vierstöckiges Wohn- und Geschäftshaus in der Hirschenstraße 29[3]. Als Abraham Schweizer 1866 starb, wurde er am Alten jüdischen Friedhof in Fürth begraben[4].

Siehe auch

Einzelnachweise

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