Melchior Kürzdörfer

Melchior Kürzdörfer (geb. 19. Februar 1871 in Nürnberg[1]; gest. 12. Februar 1923 ebenda[2]) war ein Nürnberger Bauführer und Architekt, der in beachtlichem Umfang in Fürth wirkte.

Leben

Er kam als viertes Kind des aus Buchau/Oberfranken stammenden Maurerpoliers und späteren Maurer- und Tünchermeisters Johann Kürzdörfer (1834–1892) und seiner aus dem württembergischen Wäldershub zugezogenen Ehefrau Catharina ‚Rosina‘, geborene Mögel (1835–?) in Nürnberg, Hübnersplatz 6 zur Welt. Taufpate war der Kaufmann Melchior Müller.[1]

Als der Vater im Mai 1892 starb, führten die Söhne Melchior und Christian Kürzdörfer das väterliche Baugeschäft gemeinsam weiter.[3] Nach einem Jahr trat Melchior aus der Firma aus und arbeitete nun als Bautechniker.[4] In der Zeit von 1893 bis 1902 war er wohl außerhalb von Nürnberg tätig, kam aber wieder zurück.

Als Bauführer wurde ihm 1905 in Nürnberg die Niederlassung genehmigt.[5] Um 1910 übernahm er das Zivilbaubüro von Adam Egerer in der Friedrichstraße 20. Er führte es unter seinem Namen mit dem Zusatz „A. Egerers Nachfolger“ weiter.[6][7] Vermutlich gab er es im Verlauf oder zum Ende des I. Weltkriegs auf.

Melchior Kürzdörfer verheiratete sich in Nürnberg am 19. August 1905 mit Regine Wagner (geb. 6. September 1875). Zuletzt wohnte er in der Steinbühler Straße 5. Er starb bereits im Alter von 51 Jahren, seine Witwe lebte bis 1946.[8] Beide wurden auf dem Nürnberger Westfriedhof beerdigt.

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Flößaustraße 92Mietshaus in EcklageMelchior KürzdörferKarl Mayer1914D-5-63-000-239Historismus
Flößaustraße 94MietshausMelchior KürzdörferFriedrich Fleischmann1912D-5-63-000-240Historismus
Karlstraße 15Mietshaus in EcklageMelchior KürzdörferJohann Mayer1902D-5-63-000-540Historismus
Nürnberger Straße 21Verwaltungsgebäude der Deutschen Tafelglas AGMelchior KürzdörferDETAG1921D-5-63-000-967Historismus

Außerdem: Wohnanlage („Arbeiterhäuser“ mit Kleinwohnungen) des Spar- und Bauvereins Fürth in der Dr. Beeg-Straße, Frauenstraße und Kaiserstraße (1913–1919), 1975 für Neubebauung abgerissen.[9]

Literatur

  • Grieb, Manfred H. (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon, München 2007, Band 2, S. 865

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Heilig Geist Nürnberg, Taufen 1866–1879, S. 91
  2. Genealogie-Internetseite ancestry, Sammlung Nürnberg, Sterberegister 1876–1983
  3. Gewerbeanmeldung Kürzdörfer, Melchior u. Christ.; Datierung 1892; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 24/1073 An
  4. Gewerbeabmeldung Kürzdörfer, Melchior; Datierung 1893; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 25/838 Ab
  5. Kürzdörfer, Melchior; Datierung 1905; StadtAN Sign. V c 25 Nr. 52201 (Niederlassungsakte verbrannt)
  6. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 186
  7. Adressbücher von 1911 und 1913
  8. Kirchenbücher Christuskirche Nürnberg, Bestattungen 1921–1956, S. 234
  9. nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. XLI, Anmerkung 50


Bilder