Wolf Gunzenhäuser (geb. 5. Februar 1826 in Bayreuth, gest. ...) war Jurist und arbeitete als Advokat in Fürth seit 1858[1]. Seine Wohnung und Rechtsanwalts-Kanzlei befand sich in der Königswarterstraße 12[2]. In dieser Tätigkeit trat er u.a. als Redner im Bürgerverein auf und erläuterte die neue Zivilprozessordnung[3].

Gunzenhäuser vertrat den Wahlkreis Erlangen-Fürth für die deutschfreisinnige Partei[4] als Landtagsabgeordneter seit 1878[5]. Er wurde am 28. Juni 1887 wiedergewählt.

Er erhielt am 1. Januar 1883 das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael[6] anlässlich des Neujahrfestes. Diese Verleihung geschah innerhalb von 108 weiteren Ordensauszeichnungen, mit der der König herkömmlicherweise die Beamtenschaft dekorierte[7].

  • 1871 wurde Wolf Gunzenhäuser in den 15-köpfigen größeren Verwaltungs-Ausschuß der israelitischen Kultusgemeinde in Fürth gewählt[8].
  • 1885 wurde Wolf Gunzenhäuser in den Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde gewählt[9]
  • 1893 war Gunzenhäuser Vorstand im israelitischen Holzverteilungs-Verein[10].
  • 1893 und 1896 wurde Wolf Gunzenhäuser als Mitglied in der Direktion der Ludwigseisenbahn aufgeführt[11].

Einzelnachweise

  1. "die in Fürth erledigte Advokatenstelle ... (wurde) dem Advokatenconzipienten Wolf Gunzenhäuser ... verliehen", Augsburger Tagblatt, 29. Mai 1858 online verfügbar; auch Regierungsblatt für das Königreich Bayern von 1858, Seite 570 online verfügbar
  2. Fürther Adreß- und Geschäftshandbuch von 1880, S. 2 und 1886, S. 214, in diesen Jahren noch unter der Nummer 22, im Adreßbuch von 1893 (siehe 1. Teil Seite 60) und 1895 nach der Hausnummeränderung dann unter der Nummer 12 ( siehe 2. Teil Seite 64)
  3. vgl. Fürther Neueste Nachrichten vom 8. März 1870 online verfügbar
  4. Gunzenhäuser ist auch 1891 noch als Vorstand für die deutsche freisinnige Partei in Fürth angegeben. Siehe dazu: Allgemeines Adressbuch der Städte Nürnberg-Fürth-Erlangen, 1891, S. 13 online verfügbar
  5. siehe: Bayerischer Landtags-Almanach von 1887, Seite 75 online verfügbar. Die Allgemeine Zeitung des Judentums meldet die Landtagstätigkeit bereits am 10. August 1875.
  6. siehe: Augsburger Abendzeitung 1. Januar 1883 online verfügbar
  7. ebenda
  8. siehe Fürther Neueste Nachrichten vom 12. April 1871, online verfügbar
  9. vgl. Fronmüllerchronik, 1887, S. 625
  10. Fürther Adreßbuch von 1895, V. Teil Seite 41
  11. siehe: Fürther Adreßbuch von 1895, III. Teil Seite 4 und Handbuch der süddeutschen Aktien-Gesellschaften von 1896, Seite 168 online verfügbar