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Bürogebäude in der Melli-Beese-Straße, 2021

Melli-Beese-Straße ist eine Straße im Fürther Ortsteil Unterfarrnbach und zwar im Gelände "Alter Flugplatz Atzenhof" - heute "Golfpark" - von der Flugplatzstraße in südöstlicher Richtung zur Charles-Lindbergh-Straße.


Benennung

 
Melli Beese auf ihrer Rumpler Taube 1911.

Benannt wurde sie 2007 nach Amelie Hedwig Boutard-Beese (geb. 13. September 1886 in Laubegast bei Dresden; gest. 22. Dezember 1925 in Berlin), besser bekannt unter ihrem Rufnamen Melli Beese. Sie nahm Flug-Unterricht auf dem Flugplatz in Johannisthal bei Berlin und sie war die erste Frau, die in Deutschland - nach harten Kämpfen - am 13. September 1911 die Prüfung zum Erwerb der Pilotenlizenz ablegen konnte. Sie stellte Flugrekorde auf, gründete eine Fliegerschule und eine eigene Flugzeugfabrik. 1914 heiratete sie den Franzosen Charles Boutard (nahm also die Staatsangehörigkeit des nunmehrigen Kriegsgegners an) und baute mit ihm eine Flugzeugfabrik auf. Da sie den Behörden nun als Feind galt, musste der Betrieb schließen. Nach Kriegsende war Beese weitgehend mittellos. 1925 beging sie Suizid.

Ursprünglich wurde die von der Vacher Straße in den Golfpark führende Verbindung "Willy-Messerschmitt-Straße" getauft. Nach Protesten des Zentralrats der Juden in Deutschland wegen der Verstrickung des Flugzeugkonstrukteurs in den Nationalsozialismus (u. a. Beschäftigung von Zwangsarbeitern) beschloss der Fürther Stadtrat am 18. April 2007 auf Vorschlag von Birgit Bayer-Tersch die Umbenennung in Melli-Beese-Straße. Der damalige Stadtheimatpfleger Alexander Mayer hatte zuvor eine Umbenennung nach Max Holzinger angeregt, ohne jedoch damit gegen Melli Beese Stellung nehmen zu wollen.

Siehe auch

Lokalberichterstattung

V. Müller-Rohde: Skandal um die Willy-Messerschmitt-Straße. In: Bild-Zeitung vom 15. Dezember 2006, S. 3 (Druckausgabe)

Weblinks

Bilder