Bausengarten
- Name
- Dockelesgarten, auch "Stadt Nürnberg"
- Gebäude
- Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)
- Ehemals
- Ja
- Problem
- Funktioniert noch ned!
Der Bausengarten war eine Gartenwirtschaft sowie ein Kaffe- und Billardhaus zu Beginn des 19. Jahrhunderts.[1]
Der Begriff "Bausengarten" geht wohl auf die Eigentümer Nikolaus, Regina und Anna Baus zurück.[2] Dieser Garten soll sehr schön gewesen sein. Er enthielt u. a. sehr viele Glaskugeln und Figuren, sodass ihn der Volksmund den Dockelesgarten taufte, abgeleitet von den vielen Dockeli, den Docken = Figuren, Puppen.[3] [4]
- 1807: "Im Dockelesgarten; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant"[5]
- 1819: Johann Adam Höfler als Wirt im Bausengarten[6]
- ab 1850: Friedrich Breitenbach, Eigentümer und Wirt
- Er nennt seine Wirtschaft "Zur Stadt Berlin"[7]
- ab 1853: Johann Eichinger, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach[8]
- Er benennt die Gastwirtschaft neben "Dockelesgarten" ab 1853 auch "Zur Stadt Nürnberg".[9] Auf ihn geht auch die Einrichtung einer Kegelbahn zurück.[10] Bei ihm gibt es auch "Ollapotrida". Eichinger verließ den Dockelesgarten im Mai 1855 oder im August 1856, um in der Königstraße fortan die Gastwirtschaft "Zum roten Roß" zu betreiben.[11]
- In seiner Zeit als Wirt fanden auch Auftritte der sog. Regimentsmusik statt.[12]
- ab 1856: Peter Gruber, Wirt und Schwiegersohn von Fr. Breitenbach[13]
- In der Zeit von Peter Gruber wurden die musikalischen Aufführungen weitergeführt. So gab es z. B. Streichorchester.[14] Der Dockelesgarten gewann in jener Zeit große Beliebtheit und wurde zum Treffpunkt vieler Vereine: Zeidlerverein, Turnerverein, Gartenbauverein, Kegelgesellschaft, Schneidergenossenschaft oder auch Fortschrittspartei.
- 1890: Karl Bernet, Wirt
- Mit der Errichtung des Hauses Katharinenstraße 18 (ehemals) wurde der Wirtschaftsbetrieb von dem Rückgebäude im Hof (auch Schlehenstraße 1 ½ (ehemals)) in das neue Haus in der Katharinenstraße verlegt und erhielt als Reminiszenz den Namen "Zum Dockelesgarten".[15]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ siehe Adressbuch der Stadt Fürth 1819, Seite 66
- ↑ Fürther Adressbuch von 1807: "Im Dockelesgarten Haus-Nr. 489; Baus, Nickolaus; Federkielfabrikant
- ↑ siehe Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Schlehenstraße 1 ½. Wunschel zitiert dabei Grundakt 489. Nach dem Bau der Katharinenstraße 18 (ehemals) wurde dort eine Wirtschaft "Zum Dockelesgarten" als Reminiszenz an den alten Garten errichtet und benannt.
- ↑ Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", Seite 97: "Docke = Puppe; daher "Dockenstumm" = Puppenstube; auch in der Redensart erhalten: "döi docklt si zamm" = die (Person) putzt sich raus wie eine Puppe. 1613 wird ein Dockenschnitzer in Fürth genannt (Quelle: Fürth Pfarramt St. Michael Sterberegister 19.5.1613). Schwammberger vermutet die Steinfiguren auf der umgebenden Steinmauer des Dockelesgarten.
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Fürther Adressbuch 1819, Seite 29 und 66: "Im Bausengarten" Haus-Nr. 489; Baus, Nikolaus; Johann Adam Höfler als Wirt
- ↑ Fürther Tagblatt vom 13. Aug. 1850
- ↑ Fürther Tagblatt vom 29. April 1853
- ↑ siehe Anzeige Fürther Tagblatt vom 17.1.1855; ebenso die Anzeige vom 28. Juli 1855 - online
- ↑ siehe Annonce im Fürther Tagblatt vom 31. März 1855
- ↑ vgl. dazu die Anzeigen im Fürther Tagblatt vom 12. Mai 1855, 16. August 1856 und den Eintrag im "Adressbuch der Stadt Fürth 1857", Seite 48
- ↑ siehe Annonce im Fürther Tagblatt vom 30.7.1856
- ↑ Fürther Tagblatt vom 30. August 1856
- ↑ vgl. Anzeige im Fürther Tagblatt vom 20. Juli 1858
- ↑ vgl. dazu die Ausführungen in Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Katharinenstraße 18
Bilder
Zeitungsannonce des Wirts zum Dockelesgarten, August 1856