Der Infoladen Benario ist ein antirassistischer und antifaschistischer Infoladen Fürth. Die Räumlichkeiten befinden sich in der Nürnbergerstr. 82 in Fürth. Der Name ist an den jüdischen Kommunisten Rudolf Benario aus Fürth angelehnt, der 1933 im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde. Im Infoladen Benario werden mehrmals im Monat politische Filme gezeigt und Veranstaltungen abgehalten. Zudem gibt es wöchentlich eine (vegane und fleischhaltige) Volksküche.

Gründung und Entstehung

Seit 2004/2005 engagieren sich in Fürth zahlreiche junge Menschen gegen Rassismus und Faschismus . Um auch über eigene Räumlichkeiten zu verfügen, mieteten die jungen Antifaschisten einen ehemaligen Naturkostladen und eröffneten ihn am 12. April 2011. Dieser Tag ist nicht rein zufällig gewählt, am 12. April 1933 wurden die beiden aus Fürth stammenden jüdischen Kommunisten Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann mit als erste im Konzentrationslager Dachau von den Nazis umgebracht.

Kulturelles und Finanzierung

Der Infoladen Benario hat jeden Mittwoch und Freitag geöffnet. Jeden Mittwoch findet dort ab 19 Uhr eine (vegane) Volksküche statt. Freitags ist ab 20 Uhr offen. Oftmals werden am Freitag Filme gezeigt oder politische Veranstaltungen durchgeführt. Bei den Veranstaltungen handelt es sich meist um aktuelle politische Themen zu denen Referenten eingeladen werden. Der Infoladen wird von den Aktiven und dem Umfeld des Ladens mit monatlichen Beiträgen finanziert. Laut Eigendarstellung will der Infoladen „einen Beitrag dazu leisten, Widerstand damals und heute sichtbar zu machen. Im Gedenken an zwei Menschen, die erkannt haben, dass eine Welt der Ausbeutung und Unterdrückung überwunden werden muss.“

Neonazistische Anschläge

Auf den Infoladen wurden schon mehrere Anschläge von Neonazis verübt. Nach einem Neonaziaufmarsch am 18. Februar 2012 in Fürth verübten Rechtsextreme einen Anschlag auf den Laden, ein Rollladen und die Scheibe des Schaufensters wurden komplett zerstört [1]. Am Dienstag, den 09.04.2013 verübten bislang unbekannte Täter einen Farbanschlag auf den Infoladen. In derselben Nacht wurde die Gedenktafel, die an Rudolf Benario und Ernst Goldmann erinnern soll entwendet. Unbekannte sprühten „Hans Steinbrenner hier!“ an den Gedenkort [2]. Bei Steinbrenner handelte es sich den Chef der 2. Kompanie im Konzentrationslager Dachau, in dem auch die beiden Kommunisten Ernst Goldmann und Rudolf Benario 1933 ermordet wurden. Besagter Steinbrenner übergab die Gefangenen an diejenigen SS-Männer, die Goldmann & Benario umbringen sollten.

Siehe auch

Einzelnachweise