Adolf Meister

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Adolf "Adi" Meister (geb. 22. Januar 1934 in Lichtenberg in Oberfranken, gest. 19. Juli 2015 in Fürth) war ein engagierter Kämpfer für eine humane und antirassistische Gesellschaft. Adi, wie ihn die meisten Menschen in Fürth nannten, war verheiratet mit Hildegard Meister. Das Ehepaar hatte einen Sohn, der allerdings in frühen Jahren an Krebs verstarb.

Er war seit 1958 Mitglied der SPD und von Juni 1977 bis April 1978 im Stadtrat. Er rückte für den erkrankten Stadtratskollegen Friesl in den Stadtrat nach.

Ehrenamtliches Engagement

Adi Meister setzte sich zeitlebens für das Gemeinwohl der Stadt Fürth und ihrer Bürger, insbesondere für die Belange der älteren Menschen ein.

Mit 22 Jahren kam er bereits zur AWO in Nürnberg und übernahm in jungen Jahren den Vorsitz eines der größeren Ortsvereine der AWO. Insgesamt war Meister 56 Jahre Mitglied der AWO, davon mehr als 45 Jahre dessen Ortsvereinsvorsitzender in Fürth. So regte er den Bau des Fritz-Rupprecht- sowie des Käthe-Loewenthal-Heimes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an und leitete verantwortlich u. a. das Waldheim Sonnenland und eine Einrichtung der AWO in Markt Erlbach.[1] Darüber hinaus gründete er die Hans-Weinberger-Akademie, ein Bildungsinstitut der Bayerischen Arbeiterwohlfahrt mit sieben Standorten in Bayern.

Parallel folgte Meister den Grundsätzen der Aufklärung und des weltlichen Humanismus und war Mitglied im Bund für Geistesfreiheit (bfg). Hier war er, bis zuletzt, 34 Jahre lang Vorsitzender des bfg Fürth/Bay. und 10 Jahre lang dessen Landesvorsitzender in Bayern. Zusätzlich gründete er am 7. November 1980 die "Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben" (DGHS), deren Präsidium er acht Jahre angehörte (davon vier Jahre als Vizepräsident). Sein größtes Ziel in der DGHS war es: "den Schwerkranken vom Objekt der medizinischen Wissenschaft wieder zum Träger seiner eigenen Entscheidungen zu machen, der selbstständig und eigenverantwortlich über sein Leben, seine Behandlung oder den Verzicht darauf, und damit auch über sein Lebensende bestimmen kann, wenn er das will. Es ging ihm um das Prinzip der Wahlfreiheit im Leben wie im Sterben."[2]

In Zeiten des Eisernen Vorhangs knüpfte er Kontakte in die Tschechoslowakei und organisierte u. a. immer wieder Kindererholungsurlaube. Nach der Wiedervereinigung 1990 engagierte sich Meister in Thüringen und unterstützte aktiv den Bau mehrerer Altenheime. Als Mitglied des Landes-Seniorenbeirates in Bayern beriet er das Bayerische Sozialministerium in Seniorenfragen.

Neben dem Einsatz für Belange des Humanismus auf Landesebene gründete Adi Meister nach drei Jahren "Geburtswehen", wie er es scherzhaft nannte, am 13. Dezember 1995 den Seniorenbeirat der Stadt Fürth als beratendes Gremium der Stadt in Fragen von Seniorenbelangen, dessen Vorsitzender er bis 2010 war. Unter seine Ägide wurden u. a. Projektideen wie "Essen auf Rädern" und ein "Mobiler Sozialer Hilfsdienst" eingerichtet.[3]

Bis zuletzt engagierte sich Adi Meister, neben den vielen oben genannten Ehrenämtern, auch im Fürther Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

Auszeichnungen

Im Jahr 2008 wurde Adi Meister von der Stadt Fürth für sein Engagement mit dem Goldenen Kleeblatt ausgezeichnet. Zuvor hatte er schon für seine Verdienste im Bereich der Seniorenpolitik das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.

Lokale Berichterstatung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. BmPA: Goldenes Kleeblatt für große Verdienste. Pressemitteilung vom 25. Mai 2009
  2. DGHS-Pressemitteilung vom 21.07.2015: Ein Freund hat uns verlassen. Online abgerufen am 22. August 2015 | 14:54 Uhr - online
  3. Stadt Fürth: Seniorenbeirat Homepage, 10 Jahre Seniorenrat der Stadt Fürth - online

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