Franz Götz

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Franz Joseph Götz (geb. 18. März 1844 in Mellrichstadt; gest. 11. April 1889 in Fürth)[1] war ein Fürther Zimmerer und Zimmermeister.

Leben

Er erblickte als Sohn des Schuhmachers und Landwirts Kilian Goetz und seiner Ehefrau Ursula, geborene Geiss das Licht der Welt. Als junger Zimmergeselle kam Götz Mitte Februar 1864 erstmals nach Fürth und fand beim Zimmermeister Kanzler bis Ende Oktober 1865 Arbeit. In der Bausaison der folgenden Jahre war er zumeist bei Kanzler, zweitweise auch bei den Zimmermeistern Gieß und Evora beschäftigt.[1]

Nach sieben Jahren Arbeit in Fürth ging er mit seiner Verlobten Eva Mack am 15. August 1870 zum Stadtmagistrat und stellte beim Polizeioffizianten Ott ein Gesuch um Erwerb des Fürther Heimatrechts und Erlaubnis zur Verehelichung. Sie übergaben einige Dokumente, so auch den Militärentlassungsschein des kgl. obersten Rekrutierungsrats von Unterfranken und Aschaffenburg vom 10. September 1866. Danach war der 5 Fuß, 10 Zoll und 6 Linien (1,72 m) große Götz wegen Untauglichkeit zum Dienst in der Armee nicht eingereiht und bei Zahlung einer Stempelgebühr von 6 Gulden (f.), 15 Kreuzern (x.) und 2 Pfennigen von der Verpflichtung zum aktiven Dienst befreit worden. Bereits am 17. August fasste der Stadtmagistrat den Beschluss, vorbehaltlich der Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten, das Heimatrecht zu verleihen. Diese aber wendeten vier Wochen später ein, dass das Gesuch noch eines Leumundszeugnisses bedürfe. Mit nachfolgend beigebrachtem Zeugnis der Stadtverwaltung Mellrichstadt vom 6. Oktober wurde dem Zimmergesellen attestiert, dass er „im heurigen Jahre wegen einer Schlägerei in Untersuchung befangen war“, sonst aber nichts Nachteiliges vorliege. Daraufhin gaben die Gemeindebevollmächtigten ihre Zustimmung, sodass der Stadtmagistrat am Folgetag, am 26. Oktober 1870, die Ausstellung des Heimatscheins gegen eine Gebühr von 10 f. sowie den Anschlag des Verehelichungsgesuchs verfügte. Da keine Einsprüche gegen die Eheabsicht erfolgten, wurde noch das Kopulationszeugnis ausgestellt. Das Fürther Bürgerrecht wurde ihm fünf Jahre später zuteil.[2]

Franz Götz arbeitete lange Jahre als Geselle, ab etwa 1885 war er Zimmerpolier. Schließlich eröffnete er – kurz nachdem sein Sohn Valentin zum Gesellen gesprochen wurde – am 5. November 1888 sein eigenes Zimmereigeschäft. Bereits nach einem halben Jahr verstarb er im Alter von nur 45 Jahren.

Die Witwe Eva Götz betrieb das Geschäft weiter, dann starb der Sohn, schließlich gab sie es am 8. Mai 1894 auf. Nach der Geschäftsaufgabe erwarb sie als Witwe und Miteigentümerin des Anwesens Fichtenstraße 28 am 5. November 1896 das Bürgerrecht. Eva Götz zog im Alter von 82 Jahren, Mitte Juli 1919, vermutlich zu Anverwandten nach Schrobenhausen.

Familie

Franz Joseph Götz heiratete am 27. November 1870 in Fürth die Dienstmagd Eva Mack (geb. 3. Dezember 1837 in Mellrichstadt), Tochter der gleichnamigen, bereits 1863 verstorbenen, ledigen Tagelöhnerin.[3] Aus der Ehe gingen zwei in Fürth geborene Kinder hervor:

  • Valentin Götz (geb. 30. April 1871; gest. 13. Januar 1891 in Fürth), erlernte von 1884 bis 1888 das Zimmerhandwerk beim Zimmermeister Kanzler, trat dann in das väterliche Geschäft ein
  • Barbara Götz (geb. 1. Dezember 1872; gest. ?), heiratete am 5. Juni 1897 den Graveur und Medailleur Friedrich König aus Fürth

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Familienbogen Goetz, Franz Joseph; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5, Mappe Nr. 540
  2. „Acten des Magistrats der Kgl. Bayr. Stadt Fürth betreffend Götz Franz Joseph von Mellrichstadt – Heimatserwerbung dahier. 1870“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/G 236
  3. Kirchenbücher Unsere Liebe Frau Fürth, Trauungen 1828–1871, S. 273